Materialien werden für die Definition von Flächen, Querschnitten und Volumenkörpern benötigt. Die Materialeigenschaften fließen in die Steifigkeiten dieser Objekte ein.
Jedem Material ist eine Farbe zugeordnet, die im gerenderten Modell für die Darstellung der Objekte benutzt wird (siehe Kapitel 11.1.9).
Bei einem neuen Modell sind die beiden zuletzt benutzten Materialien voreingestellt.
Die Bezeichnung für das Material kann beliebig gewählt werden. Wenn der eingegebene Name mit einem Eintrag der Bibliothek übereinstimmt, liest RFEM die Materialkennwerte ein.
Hinweis
Die Übernahme von Materialien aus der Bibliothek ist im Abschnitt Bibliothek aufrufen beschrieben.
Der E-Modul beschreibt das Verhältnis zwischen Normalspannung und Dehnung.
Über das Menü Bearbeiten → Einheiten und Dezimalstellen oder die zugeordnete Schaltfläche können die Anpassungen für die Materialien vorgenommen werden.
Der Schubmodul G, auch Gleitmodul genannt, ist die zweite Kenngröße zur Beschreibung des elastischen Verhaltens eines linearen, isotropen und homogenen Materials.
Hinweis
Der Schubmodul der in der Bibliothek verzeichneten Materialien wird gemäß Gleichung 4.1 aus dem Elastizitätsmodul E und der Querdehnzahl ν berechnet. Damit ist bei isotropen Materialien eine symmetrische Steifigkeitsmatrix gewährleistet. Unter Umständen können die so ermittelten Schubmodul-Werte geringfügig von den Angaben in den Eurocodes abweichen.
Zwischen E- und G-Modul sowie der Querdehnzahl ν (auch Poissonzahl genannt) besteht folgender Zusammenhang:
Hinweis
Werden die Eigenschaften eines isotropen Materials manuell definiert, so ermittelt RFEM automatisch die Querdehnzahl aus den Werten des E- und G-Moduls (bzw. den Schubmodul aus dem E-Modul und der Querdehnzahl).
Bei isotropen Materialien liegt die Querdehnzahl üblicherweise zwischen 0,0 und 0,5.
Ab einem Wert von 0,5
Das spezifische Gewicht γ beschreibt das Gewicht des Materials je Volumeneinheit.
Die Angabe ist insbesondere für den Lastfall ‚Eigengewicht‘ bedeutsam. Die automatische Eigenlast des Modells wird aus dem spezifischen Gewicht und den Querschnittsflächen der verwendeten Stäbe bzw. den Flächen und Volumenkörpern ermittelt.
Dieser Koeffizient der Materialeigenschaft beschreibt den linearen Zusammenhang zwischen Temperatur- und Längenänderungen (Dehnung bei Erwärmung, Stauchung bei Abkühlung).
Die Wärmedehnzahl ist für die Lastarten ‚Temperaturänderung‘ und ‚Temperaturdifferenz‘ relevant.
Dieser Beiwert beschreibt den Sicherheitsfaktor auf der Widerstandsseite für das Material, weshalb der Index M benutzt wird. Mit dem Faktor γM kann die Steifigkeit bei der Berechnung abgemindert werden (siehe Kapitel 7.3.1).
Der Beiwert γM darf nicht mit den Sicherheitsfaktoren verwechselt werden, die zur Ermittlung der Bemessungsschnittgrößen anzusetzen sind. Die Teilsicherheitsbeiwerte γ auf der Einwirkungsseite fließen bei der Überlagerung der Lastfälle in den Last- und Ergebniskombinationen ein.
In der Liste stehen zwölf Materialmodelle zur Auswahl.
Die [Details]-Schaltfläche im Dialog bzw. in der Tabelle ermöglicht den Zugang zu Dialogen, in denen die Parameter des gewählten Modells definiert werden können.
Hinweis
Wenn das Zusatzmodul RF-MAT NL nicht lizenziert ist, sind nur die Materialmodelle Isotrop linear elastisch und Orthotrop elastisch 2D/3D nutzbar.
Die linear-elastischen Steifigkeitseigenschaften des Materials sind unabhängig von der Richtung. Sie lassen sich gemäß Gleichung 4.1 beschreiben. Es gelten folgende Bedingungen:
- E > 0
- G > 0
- -1 < ν ≤ 0,5 (für Flächen und Volumenkörper; für Stäbe nach oben unbegrenzt)
Die Nachgiebigkeitsmatrix (Umkehrung der Steifigkeitsmatrix) lautet für Flächen:
In einem Dialog können die nichtlinearen Eigenschaften eines isotropen Materials festgelegt werden.
Es sind die Fließgrenzen getrennt für Zug (fy,t) und Druck (fy,c) des ideal oder bilinear elastischen Materials anzugeben. Zur realitätsgetreuen Abbildung des Materialverhaltens kann auch ein Spannungs-Dehnungs-Diagramm definiert werden (siehe Bild 4.44).
Liegt der Modelltyp 3D vor (siehe Bild 12.23), können in einem Dialog die plastischen Eigenschaften des isotropen Materials definiert werden. RFEM berücksichtigt diese Materialparameter für Stabelemente z. B. zur plastischen Berechnung einer kinematischen Kette.
Hinweis
Das nichtlineare Materialverhalten wird in der Berechnung nur dann korrekt erfasst, wenn ausreichend FE-Knoten am Stab erzeugt werden. Hierzu bestehen folgende Möglichkeiten:
- Dialog Stab teilen mittels n Zwischenknoten (siehe Bild 11.91), Teilungsart Nichtteilen der Linie
- Dialog FE-Netz-Einstellungen (siehe Bild 7.10), Option Teilung auch für gerade Stäbe verwenden mit einer Mindestanzahl der Stabteilungen von 10
Es sind die Parameter des ideal oder bilinear plastischen Materials anzugeben. Zur realitätsgetreuen Abbildung des Materialverhaltens kann auch ein Spannungs-Dehnungs-Diagramm definiert werden.
Die Materialeigenschaften lassen sich getrennt für den positiven und den negativen Bereich definieren. Die Anzahl der Schritte steuert, wie viele Definitionspunkte jeweils vorliegen. In die beiden Listen können dann die Dehnungen ε und die zugehörigen Normalspannungen σ eingetragen werden.
Für den Verlauf nach dem letzten Schritt bestehen mehrere Möglichkeiten: Reißen für den Ausfall des Materials bei Überschreitung, Fließen für die Begrenzung auf die Übertragung einer maximalen Spannung, Fortlaufend wie im letzten Schritt oder Anschlag für die Begrenzung auf eine maximal zulässige Verformung.
Die Kennwerte können auch aus einer [Excel]-Tabelle eingelesen werden.
Die dynamische Grafik im Abschnitt Spannungs-Dehnungs-Diagramm ist hilfreich, um die Materialeigenschaften zu kontrollieren. Im Feld Ei unterhalb der Grafik kann der E-Modul des aktuellen Definitionspunkts abgelesen werden.
Die Schaltfläche im Dialog ermöglicht es, das Spannungs-Dehnungs-Diagramm modellübergreifend zu speichern. Mit der Schaltfläche lassen sich benutzerdefinierte Diagramme importieren.
Hinweis
Für Stäbe mit isotrop plastischem Materialeigenschaften ist das Kontrollfeld Schubsteifigkeit der Stäbe aktivieren (Querschnittsflächen Ay, Az) im Berechnungsparameter-Dialog (siehe Bild 7.27) ohne Wirkung. Dieses Materialmodell verwendet die Balkentheorie nach Euler-Bernoulli, bei der Schubverzerrungen vernachlässigt werden.
Mit diesem Materialmodell können die Eigenschaften nichtlinearer Materialien für Flächen und Volumenkörper abgebildet werden. Es wird keine Energie an das Modell abgegeben (konservative Betrachtung). Da die gleichen Spannungs-Dehnungs-Beziehungen für Belastung und Entlastung gelten, liegen nach einer Entlastung keine dauerhaften plastischen Verzerrungen vor.
Es sind die Fließgrenzen fy,t des ideal oder bilinear elastischen Materials anzugeben. Für die Hypothesen nach von Mises und Tresca gelten sie gleichermaßen für Zug und Druck. Zur realitätsgetreuen Abbildung des Materialverhaltens kann auch ein Spannungs-Dehnungs-Diagramm definiert werden (siehe Bild 4.44).
Die Elastizitätsmatrix wird isotrop gedämpft, damit die Spannungs-Dehnungs-Arbeitslinien der Vergleichsspannungen und -verzerrungen erfüllt werden.
Im Abschnitt Verzerrung-Hypothese stehen vier Berechnungsansätze zur Auswahl:
- von Mises:
- Tresca:
- Drucker-Prager:
- Es wird ein Kriterium untersucht, das gegen 1 strebt (im plastischen Sinne). Zug- und Druckspannungen interagieren in den Gleichungen. Bei der Auswertung sollte die Ausnutzung unter den Kriterien betrachtet werden, nicht die Spannungen.
- Mohr-Coulomb:
- Ähnlich wie beim Drucker-Prager-Modell wird ein Spannungskreis untersucht, der jedoch auf der Tresca-Hypothese basiert.
Hinweis
In der Regel sind bei diesem Materialmodell viele Iterationen erforderlich, bis eine Konvergenz erreicht wird. Daher sollte bei den Berechnungsparametern als Maximale Anzahl der Iterationen ein Mindestwert von 300 vorgegeben werden (siehe Kapitel 7.3.3).
Die Option Nur linear elastisch ermöglicht es, die nichtlinearen Materialeigenschaften z. B. für Vergleichsuntersuchungen zu deaktivieren.
Hinweis
Folgender Fachbeitrag bietet weitere Erläuterungen zu den Fließgesetzen dieses Materialmodells:
https://www.dlubal.com/de/support-und-schulungen/support/knowledge-base/000968
Bei diesem Materialmodell liegt im elastischen Bereich ein isotropes Materialverhalten vor. Der plastische Bereich basiert auf den Fließbedingungen verschiedener Verzerrungs-Hypothesen mit einer benutzerdefinierten Fließgrenze der Vergleichsspannung für Flächen und Volumenkörper.
Es sind die Parameter des ideal oder bilinear plastischen Materials anzugeben. Zur realitätsgetreuen Abbildung des Materialverhaltens kann auch ein Spannungs-Dehnungs-Diagramm definiert werden (siehe Bild 4.44). Nach von Mises und Tresca gelten für Zug und Druck gleiche Fließgrenzen.
Die Fließbedingungen für 2D-Elemente nach z. B. von Mises sind in Gleichung 4.3 genannt. Für 3D-Elemente lauten diese:
Hinweis
Bei plastischen Materialeigenschaften erfolgt die Berechnung iterativ und mit Laststeigerungen (siehe Kapitel 7.3). Wird die Spannung in einem finiten Element überschritten, so wird dort der E-Modul abgemindert und ein neuer Rechenlauf gestartet. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis sich eine Konvergenz einstellt. Nach der Berechnung können die Steifigkeitsabminderungen auch grafisch kontrolliert werden (siehe Kapitel 9.3.2).
Hinweis
Zur Auswertung der Ergebnisse sollte die Glättungsoption Konstant in Elementen benutzt werden (siehe Bild 9.31).
Damit wird sichergestellt, dass die definierte Streckgrenze als Maximum im Ergebnispanel erscheint:
Plastische Effekte können in der Berechnung nur elementweise berücksichtigt werden.
Bei den übrigen Glättungsoptionen hingegen werden die Ergebnisse inter-
Bei der elastisch-plastischen Berechnung wird die Gesamtdehnung ε in eine elastische Komponente εel und eine plastische Komponente εpl aufgeteilt.
Diese Aufteilung ist jedoch nur gültig unter der Annahme, dass die plastischen Dehnungen gering sind (εpl < 0,1). Wenn die plastischen Dehnungen diesen Grenzwert überschreiten, sind die plastischen Ergebnisse mit Vorsicht zu bewerten. Dies ist insbesondere für Berechnungen nach Theorie III. Ordnung (Berücksichtigung großer Verformungen) zu beachten.
Für das Material können Steifigkeitseigenschaften definiert werden, die in die beiden Flächenrichtungen x und y unterschiedlich ausgeprägt sind. Damit lassen sich z. B. Rippendecken oder Spannrichtungen bewehrter Decken abbilden. Die Flächenachsen x und y stehen in Flächenebene senkrecht zueinander (vgl. Bild 4.75).
Hinweis
Die RFEM4-Materialmodelle Orthotrop und Orthotrop Extra werden in dieses Modell konvertiert.
Mit diesem Materialmodell kann allen Flächen, die aus einem bestimmten Material bestehen, global eine Orthotropieeigenschaft zugewiesen werden. Alternativ lassen sich die Parameter für jede Fläche einzeln definieren (siehe Kapitel 4.12).
Ein orthotropes elastisches Material wird durch die E-Moduln Ex und Ey, die Schubmoduln Gyz, Gxz und Gxy sowie die Querdehnzahlen νxy und νyx charakterisiert. Die Nachgiebigkeitsmatrix (Umkehrung der Steifigkeitsmatrix) ist wie folgt definiert:
Es besteht folgender Zusammenhang zwischen der Hauptquerdehnzahl νxy und der Nebenquerdehnzahl νyx:
Für eine positiv definite Steifigkeitsmatrix müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
- Ex > 0; Ey > 0
- Gyz > 0; Gxz > 0; Gxy > 0
Im dreidimensionalen Materialmodell können die elastischen Steifigkeiten in alle Richtungen des Volumenkörpers getrennt definiert werden. Damit lassen sich z. B. die Festigkeitseigenschaften von Holzwerkstoffen abbilden.
Die Nachgiebigkeitsmatrix ist wie folgt definiert:
Es bestehen folgende Zusammenhänge zwischen den Hauptquerdehnzahlen νyz, νxz, νxy und den Nebenquerdehnzahlen νzy, νzx, νyx:
Für eine positiv definite Steifigkeitsmatrix müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
- Ex > 0; Ey > 0; Ez > 0
- Gyz > 0; Gxz > 0; Gxy > 0
Das Materialmodell nach Tsai-Wu vereint plastische und orthotrope Eigenschaften. Damit sind spezielle Modellierungen von Werkstoffen mit anisotroper Charakteristik wie Kunststoff oder Holz möglich. Beim Plastizieren des Materials bleiben die Spannungen konstant. Es erfolgt eine Umlagerung in Abhängigkeit von den Steifigkeiten, die in die einzelnen Richtungen vorliegen.
Der elastische Bereich entspricht dem Materialmodell Orthotrop - 3D (siehe oben). Für den plastischen Bereich gilt folgende Fließbedingung nach Tsai-Wu:
mit
ft,x, ft,y, ft,z : Plastische Grenzzugfestigkeit in x-, y- oder z-Richtung
fc,x, fc,y, fc,z : Plastische Grenzdruckfestigkeit in x-, y- oder z-Richtung
fv,yz, fv,xz, fv,xy : Plastische Schubfestigkeit in yz-, xz- oder xy-Richtung
Ep,x : Verfestigungsmodul
α : Zustandsvariable der Verfestigung
Sämtliche Festigkeiten sind positiv zu definieren.
Die Fließbedingung kann man sich als ellipsenförmige Fläche im sechsdimensionalen Spannungsraum vorstellen. Wird eine der drei Spannungskomponenten als konstanter Wert angesetzt, kann die Fläche auf einen dreidimensionalen Spannungsraum projiziert werden (siehe Bild 4.51).
Ist der Wert für fy(σ) nach Gleichung 4.12 kleiner als 1, so liegen die Spannungen im elastischen Bereich.
Der plastische Bereich ist erreicht, sobald fy(σ) = 1.
Werte größer als 1 sind unzulässig.
Das Modell verhält sich ideal-plastisch,
Hinweis
Gleichung 4.12 ist nur für das lokale FE-Koordinatensystem gültig. Falls dieses lokale Koordinatensystem nicht mit dem Koordinatensystem des Volumens übereinstimmt, das für die Spannungsausgabe in RFEM benutzt wird, sind die Werte entsprechend zu transformieren.
Mit diesem elastoplastischen Materialmodell lässt sich eine Materialerweichung berücksichtigen, die in lokaler x- und y-Richtung der Fläche unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Das Materialmodell ist für unbewehrte Mauerwerkswände geeignet, bei denen eine Beanspruchung in Scheibenebene vorliegt. Der Gesamtdehnungstensor ε wird in die Summe seiner elastischen und plastischen Anteile zerlegt (ε = εel + εpl). Dieser Ansatz beruht auf der Annahme, dass die Beschädigung ein „verschmiertes“ Rissverhalten abbildet, bei dem das Material auch nach der Beschädigung ein Kontinuum darstellt.
Im Dialog sind neben den Materialkennwerten eines orthotrop elastischen 2D-Materialmodells sieben Festigkeitsparameter (ft,x, ft,y, fc,x, fc,y, α, β, γ) und fünf Parameter zur Beschreibung des inelastischen Verhaltens (Gt,x, Gt,y, Gc,x, Gc,y, κp) festzulegen. Diese Parameter können in Versuchsanordnungen bestimmt werden, in denen ein- und zweiachsige Druck- und Zugbeanspruchungen untersucht werden. Die Korrelationsbeiwerte sind dabei wie folgt:
Für den Zugbereich wird nach eine Hypothese nach Rankine verwendet, während für den Druckbereich ein Fließkriterium nach Hill zum Ansatz kommt. In obigen Gleichungen beschreibt der Parameter α den Anteil der Schubspannungen, die bei Zugbeanspruchung zum Versagen führen. Bei Druckbeanspruchung wird der Schubanteil analog durch die Parameter β und γ ausgedrückt.
Das folgende Bild zeigt eine typische Fließfläche für das anisotrope Rankine-Hill-Versagenskriterium.
Die temperaturabhängigen Spannungs-Dehnungseigenschaften eines elastischen isotropen Materials können in einem Diagramm definiert oder auch aus [Excel] importiert werden. Diese Materialparameter werden für Stab- und Flächenelemente berücksichtigt, die thermisch beansprucht sind (Temperaturänderung oder -differenz).
Die Referenztemperatur legt die Steifigkeiten für die Stäbe oder Flächen fest, die keine Temperaturlasten aufweisen. Wird z. B. eine Referenztemperatur von 300 °C eingestellt, so wird für alle Stäbe und Flächen der reduzierte E-Modul dieses Punkts der Temperaturkurve angesetzt.
Der Abschnitt Optionen steuert, ob Identische Querdehnzahlen für das gesamte Temperaturdiagramm angesetzt werden. Wird das Häkchen aus dem Kontrollfeld entfernt, so wird die Tabellenspalte Querdehnzahl für individuelle Einträge zugänglich.
Über die Schaltfläche [Einlesen] lassen sich vordefinierte Temperaturdiagramme für verschiedene Stahllegierungen importieren (vgl. Bild 4.45).
Mit der Schaltfläche [Sichern] können benutzerdefinierte Temperaturdiagramme modellübergreifend gespeichert werden.
Dieses Materialmodell ermöglicht die Berücksichtigung von Mauerwerkswänden, die keine Zugkräfte aufnehmen können und mit Rissen reagieren.
Im Dialog können die Grenzzugspannungen in Richtung der Flächenachsen x und y definiert werden,
Hinweis
Wenn eine Grenzzugspannung von null vorgegeben wird, setzt RFEM bei der Berechnung aus Stabilitätsgründen den Wert 1⋅10-11 N/mm2 an. Minimale Zugspannungen sind daher nicht ganz auszuschließen.
Sollten bei der Berechnung numerische Probleme auftreten, kann durch eine Erhöhung des Verfestigungsfaktors CH versucht werden, eine Konvergenz zu erreichen.
Wenn das Mauerwerksmaterial schon vor dem Aufruf des Materialmodell-Dialogs in der Bibliothek festgelegt wurde, sind folgende Grenzwerte voreingestellt:
Norm | σx,grenz | σy,grenz |
---|---|---|
DIN 1053-100 |
fx2 |
0 |
EN 1996-1-1 |
fxk1 |
fxk2 |
Hinweis
Folgender Beitrag beschreibt, wie Materialien für Mauerwerk angelegt werden können:
https://www.dlubal.com/de/support-und-schulungen/support/knowledge-base/001291
Hinweis
Ein weiterer Fachbeitrag gibt Hinweise zur Abschätzung des Tragverhaltens von Mauerwerk in RFEM:
https://www.dlubal.com/de/support-und-schulungen/support/knowledge-base/001341
Mit diesem Materialmodell kann das Materialverhalten von Stahlfaserbeton abgebildet werden, bei dem eine kontinuierliche Abminderung der Festigkeit infolge der Rissbildung auftritt.
Die Spannungs-Dehnungslinie des Stahlfaserbetons ist in einem Diagramm zu definieren, das über die Schaltfläche zugänglich ist. Dieses Diagramm ist im Bild 4.44 dargestellt.
Bei diesem Materialmodell ("Mazars damage model") wird die isotrope Steifigkeit mit einem skalaren Schädigungsparameter abgemindert. Dieser Schädigungsparameter bestimmt sich aus dem Verlauf der Spannung, die im Diagramm festgelegt ist. Dabei wird nicht die Richtung der Hauptspannungen berücksichtigt, sondern die Schädigung erfolgt vielmehr in Richtung der Vergleichsdehnung, die auch die dritte Richtung senkrecht zur Ebene erfasst. Der Zug- und Druckbereich des Spannungstensors wird separat behandelt. Es gelten jeweils unterschiedliche Schädigungsparameter.
Die Referenzelementgröße steuert, wie die Dehnung im Rissbereich auf die Länge des Elements skaliert wird. Mit dem voreingestellten Wert null erfolgt keine Skalierung. Damit wird das Materialverhalten des Stahlfaserbetons realitätsnah abgebildet.
Hinweis
In folgenden Fachbeiträgen finden Sie weiterführende Erläuterungen zum Materialmodell Isotrope Beschädigung 2D/3D:
https://www.dlubal.com/de/support-und-schulungen/support/knowledge-base/001461
https://www.dlubal.com/de/support-und-schulungen/support/knowledge-base/001601
In einer umfangreichen, erweiterbaren Datenbank sind die Eigenschaften vieler Materialien hinterlegt.
Die Bibliothek kann im Dialog Neues Material (siehe Bild 4.40) über die Schaltfläche [Materialbibliothek] aufgerufen werden. In Tabelle 1.3 Materialien (vgl. Bild 4.41) ist diese Datenbank ebenfalls zugänglich: Setzen Sie den Cursor in Spalte A und betätigen dann die Schaltfläche oder die Funktionstaste [F7].
In der Liste Material zum Übernehmen können Sie ein Material auswählen und dessen Kennwerte im unteren Bereich des Dialogs kontrollieren. Mit [OK] oder [↵] wird es in den vorherigen Dialog oder die Tabelle übernommen.
Hinweis
Im Eingabefeld Suchen ist eine Volltextsuche unter den Einträgen möglich (siehe Bild 4.57).
Da die Materialbibliothek sehr umfangreich ist, bietet der Abschnitt Filter verschiedene Selektionsmöglichkeiten. Sie können die Liste der Materialien nach den Kriterien Materialkategorie-Gruppe, Material-Kategorie, Norm-Gruppe, Norm und Spezielle Anwendung filtern. So lässt sich das Angebot reduzieren.
Das Kontrollfeld Inklusive ungültiger in diesem Abschnitt steuert, ob auch die Materialien „alter“ Normen in der Bibliothek angezeigt werden.
Mit den Schaltflächen und können Kategorien erstellt und bearbeitet werden.
Mit den Schaltflächen und lässt sich die Reihenfolge anpassen.
Meist sind für die tägliche Arbeit einige wenige Materialien ausreichend. Diese Materialien können als Favoriten markiert werden. Der Dialog zum Anlegen bevorzugter Materialien wird mit der Schaltfläche [Neue Favoritengruppe] aufgerufen.
Es ist der Name für die neue Favoritengruppe anzugeben. Nach [OK] erscheint ein Dialog, der wie die Materialbibliothek aufgebaut ist. Auch hier stehen die oben beschriebenen Filtermöglichkeiten zu Verfügung.
Im Abschnitt Materialbibliothek - Favoriten können bevorzugte Materialien mit einem Häkchen markiert werden. Mit den Schaltflächen und lässt sich auch die Reihenfolge ändern.
Nach dem Schließen des Dialogs präsentiert sich die Materialbibliothek in übersichtlicher Form, sobald das Kontrollfeld Favoritengruppe aktiviert ist und die Gruppe in der Liste feststeht.
Die Materialdatenbank ist erweiterbar. Wird ein neues Material hinzugefügt, kann es modellübergreifend verwendet werden.
Klicken Sie in der Bibliothek auf die Schaltfläche (links neben dem Suchen-Feld, siehe Bild 4.60). Es erscheint der Dialog Neues Material. Die Parameter des in der Liste Material zum Übernehmen selektierten Eintrags sind voreingestellt. Das Anlegen eines neuen Materials wird also erleichtert, wenn zuerst ein Material mit ähnlichen Eigenschaften selektiert wird.
Legen Sie die Material-Bezeichnung fest, definieren die Materialkennwerte und legen die geeigneten Gruppen und Kategorien für die Filter-Funktionen fest.
Verwenden Sie eigendefinierte Materialien, so können Sie vor der Installation eines Updates die Datei Materialien_User.dbd sichern. Diese befindet sich im Stammdatenordner von RFEM 5 C:\ProgramData\Dlubal\RFEM 5.xx\General Data.