Benutzerdefinierte Kombinationen
Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Dialog Belastung zum Anlegen einer Ergebniskombination aufzurufen:
- Menü Einfügen → Lastfälle und Kombinationen → Ergebniskombination
- Schaltfläche [Neue Ergebniskombination] in der Symbolleiste
- Kontextmenü des Navigatoreintrags Ergebniskombinationen
Es erscheint der Dialog Lastfälle und Kombinationen bearbeiten. Im Register Ergebniskombinationen ist eine neue Ergebniskombination voreingestellt.
Folgende Beschreibung bezieht sich auf das Register Basis. Das Register Berechnungsparameter ist im Kapitel 7.3.2 erläutert.
- Eine neue Ergebniskombination kann auch in einer freien Zeile der Tabelle 2.6 Ergebniskombinationen eingetragen werden.
Die Nummer der neuen Ergebniskombination ist voreingestellt, kann aber im Eingabefeld EK
Es kann ein beliebiger Name manuell eingegeben oder aus der Liste gewählt werden, um die Ergebniskombination kurz zu beschreiben. Da manuelle Einträge in der Liste gespeichert werden, sind sie für weitere Modelle verfügbar.
Das Kontrollfeld steuert, ob die Ergebniskombination bei der Berechnung berücksichtigt wird. Auf diese Weise lassen sich Ergebniskombinationen gezielt von der Berechnung ausklammern oder wieder aktivieren.
In diesen Spalten werden die Lastfälle, Last- und Ergebniskombinationen mit den zugehörigen Beiwerten ausgewiesen.
Die in Spalte Faktor angegebenen Werte basieren u. a. auf den Beiwerten, die von der gewählten Norm abhängig sind. Bei EN 1990 handelt es sich um die Teilsicherheitsbeiwerte γ, Kombinationsbeiwerte ψ, Abminderungsfaktoren ξ und ggf. Zuverlässigkeitsbeiwerte KFI einer jeden Einwirkung, die sich aus der Bemessungssituation und der Einwirkungskategorie ergeben.
Die Teilsicherheits- und Kombinationsbeiwerte gemäß Norm können über die Schaltfläche [Details] überprüft und ggf. angepasst werden. Es öffnet sich der Dialog Beiwerte, in dem die diversen Beiwerte in mehrere Register unterteilt sind. Das Register Teilsicherheitsbeiwerte für EN 1990 ist im Bild 12.27 dargestellt. Im Register Kombinationsbeiwerte werden die Faktoren ψ und ξ verwaltet (siehe Bild 5.24). Der Zuverlässigkeitsfaktor KFI kann im Register Schadensfolgeklassen in einer Liste ausgewählt oder benutzerdefiniert festgelegt werden.
Im Dialog Lastfälle und Kombinationen bearbeiten können Lastfälle, Last- und Ergebniskombinationen wie folgt in einer Kombination überlagert werden: Die relevanten Einträge sind in der Liste Vorhandene Belastung durch Anklicken zu selektieren. Eine Mehrfachselektion ist (wie in Windows üblich) mit der gedrückten [Strg]-Taste möglich (siehe Bild 5.42). Über die Schaltflächen und werden die selektieren Einträge nach rechts in die Liste Belastung in Ergebniskombination übertragen.
Die Lastfall-Beiwerte werden nach der Norm angesetzt, die im Dialog Modell-Basisangaben vorgegeben ist. Falls erforderlich, können die voreingestellten Teilsicherheitsbeiwerte (siehe Kapitel 12.2.1) dort über die Schaltfläche [Einstellungen bearbeiten] angepasst werden.
Um eine Belastung aus einer Ergebniskombination zu entfernen, ist der Eintrag in der Spalte Belastung in Ergebniskombination des Dialogs zu selektieren. Mit der Schaltfläche oder per Doppelklick wird er dann in die Spalte Vorhandene Belastung zurückgeführt.
Die in der Ergebniskombination enthaltenen Lastfälle, Last- und Ergebniskombinationen können ihrer Wirkung entsprechend überlagert werden:
- Belastungskriterium
- Ständige Wirkung
-
Soll die Belastung permanent oder unbedingt angesetzt werden, ist sie mit dem Kriterium Ständig
bzw. /s zu versehen.
- Veränderliche Wirkung
- Eine Belastung mit dem Kriterium Veränderlich wird nur dann in der Überlagerung berücksichtigt, wenn deren Schnittgrößen einen ungünstigen Beitrag zum Ergebnis liefern.
- Überlagerungskriterium
- Additive Kombination
- Die Ergebnisse der Belastungen werden mit dem Kriterium „+“ additiv verknüpft. Im Dialog dient die Schaltfläche dazu, die markierten Lastfälle, Last- und Ergebniskombinationen in die Definitionsliste der Ergebniskombination zu übergeben.
- Alternative Kombination
-
Bei der Alternativbetrachtung anhand des Kriteriums „oder“
bzw. „o“ werden die Ergebnisse bestimmter Belastungen als sich gegenseitig ausschließend behandelt. Es fließen nur die Werte derjenigen Belastung ein, die den größten ungünstigen Beitrag liefert. Im Dialog lassen sich ausgewählte Belastungen mit der Schaltfläche in die Definitionsliste der Ergebniskombination übertragen.
- Alternativ wirkende Belastungen sind in der Spalte Gruppe mit der gleichen Nummer gekennzeichnet.
- Das Kriterium „orto“ (Englisch: „oder bis“) verknüpft eine Liste alternativer Belastungen vom ersten bis zum letzten Objekt. Die dazwischen liegenden Objekte sind nicht aufgelistet.
Hinweis
- Alle in der Alternativüberlagerung erfassten Belastungen müssen einheitlich als ‚Ständig‘ oder ‚Veränderlich‘ gekennzeichnet sein. Nicht zulässig ist somit z. B. „LF1/s oder LF2“.
Die Beiwerte für übernommene Belastungen lassen sich individuell anpassen: Nach dem Selektieren der Belastung(en) in der Liste Belastung in Ergebniskombination kann im Eingabefeld unterhalb der geeignete Faktor eingetragen oder in der Liste gewählt werden. Ein Klick auf die Schaltfläche [Faktor zuordnen] wendet den neuen Faktor dann auf die Belastung(en) an.
Analog kann das Belastungskriterium (ständige oder veränderliche Wirkung) oder auch die Gruppenzugehörigkeit einer alternativen Belastung nachträglich geändert werden. Das neue Kriterium wird mit der Schaltfläche [Zuordnen] der selektierten Belastung zugewiesen.
Am unteren Ende der Liste Vorhandene Belastung sind mehrere Filteroptionen verfügbar. Sie erleichtern es, die Belastungen nach Lastfällen, Last- und Einwirkungskombinationen sowie Einwirkungskategorien geordnet zuzuweisen. Zudem besteht die Möglichkeit, die Auflistung auf noch nicht zugeordnete Belastungen einzugrenzen. Die Schaltflächen sind in Tabelle 5.8 beschrieben.
Über die Schaltfläche [Bearbeiten] rechts unten im Dialog Lastfälle und Kombinationen bearbeiten lassen sich Ergebniskombinationen in einem Dialog manuell definieren.
Im Eingabefeld Belastung in Ergebniskombination können die Lastfälle mit beliebigen Faktoren addiert bzw. mit „oder“ kombiniert werden. Eine Schachtelung der Eingabe ist nicht zulässig.
Beispiele:
- LF1/s + LF2/s + LF3
- Die Lastfälle 1 und 2 werden als ständig, der Lastfall 3 als veränderlich überlagert.
- LF1/s + LK2 + LF3 oder LF4 oder LF5 (entspricht LF1/s + LK2 + LF3 oder bis LF5)
-
Lastfall 1 fließt als ständig in die Überlagerung ein, Lastkombination 2 als veränderlich.
Der ungünstigste der Lastfälle 3, 4 oder 5 wird ebenfalls mit dem Kriterium veränderlich überlagert
(d. h. nur einer davon ist wirksam – falls er die Ergebniswerte vergrößert). - 1.2LK1/s + 0.2EK1 oder -0.2EK1
- Das 1.2-fache der Lastkombination 1 wird als ständig mit dem ungünstigeren Beitrag der positiven bzw. negativen 0.2-fachen Ergebniskombination 1 überlagert.
- EK1/s o EK2/s o EK3/s o EK4/s (entspricht EK1/s oder bis EK4/s)
- Die Ergebniskombinationen 1 bis 4 werden als ständig wirkend untereinander verglichen. Die Einhüllende wird als ungünstigstes Ergebnis ermittelt.
Die Schaltfläche [Eingabe setzen] übergibt den Eintrag in die Liste Belastung in Ergebniskombination des Ausgangsdialogs.
Hier kann eine benutzerdefinierte Anmerkung eingetragen oder aus der Liste gewählt werden, um die Ergebniskombination näher zu beschreiben.
Das Register Berechnungsparameter im Dialog Belastung verwaltet verschiedene Optionen zur Steuerung der Berechnung. Im Kapitel 7.3.1 sind diese Parameter ausführlich beschrieben.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Ergebniskombinationen nachträglich zu ändern:
- Menü Bearbeiten → Lastfälle und Kombinationen → Ergebniskombinationen
- Kontextmenü oder Doppelklicken einer Ergebniskombination im Daten-Navigator
Im Dialog Lastfälle und Kombinationen bearbeiten (siehe Bild 5.40) ist die EK durch Anklicken zu selektieren. Anschließend können die Definitionskriterien bearbeitet werden.
Im Dialog Lastfälle und Kombinationen bearbeiten stehen unterhalb der Listen Vorhandene Ergebniskombinationen und Vorhandene Belastung mehrere Schaltflächen zur Verfügung. Sie sind mit folgenden Funktionen belegt:
Eine neue Ergebniskombination wird angelegt. |
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Eine neue Ergebniskombination wird als Kopie der selektierten Kombination erzeugt. |
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Die selektierte Ergebniskombination wird mit einer neuen Nummer versehen, die in einem Dialog anzugeben ist. Diese EK-Nummer darf noch nicht vergeben sein. |
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Die selektierte Ergebniskombination wird gelöscht. |
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Die Liste zeigt nur Lastfälle an, die nicht in der Ergebniskombination enthalten sind. |
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Alle Lastfälle in der Liste werden selektiert. |
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Die Auswahl der Lastfälle wird umgekehrt. |