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1. Januar 0001
2 Theoretische Grundlagen

2.3.3 Zweibahnige Bewehrungsnetze mit k < 0

Zweibahnige Bewehrungsnetze mit k < 0

Weisen in einem zweibahnigen Bewehrungsnetz die Hauptnormalkräfte N1 und N2 unterschiedliche Vorzeichen auf, ergibt sich für das Kräftegleichgewicht in den beiden Bewehrungsrichtungen jeweils eine Zugkraft und in die gewählte Druckstrebenrichtung eine Druckkraft.

Bild 2.16 Zweibahnige Bewehrung bei Zug- und Druckbeanspruchung

Beispiele für diesen möglichen Gleichgewichtszustand sind in Tabelle IV (Bild 2.15) in den Zeilen 5 und 6 zu finden.

Für eine Scheibe, die sowohl Zug- als auch Druckbeanspruchung erhält, kann es jedoch sein, dass sich für die gewählte Richtung der Betondruckstrebe (arithmetisches Mittel zwischen den beiden Bewehrungsrichtungen) eine Druckstrebe wie erwartet in Richtung γ und eine weitere in Richtung β ergibt. Dies ist genau dann der Fall, wenn sich das arithmetische Mittel im obigen Diagramm links vom Nulldurchgang des Kräfteverlaufs von Zy befindet. Diese Art des Gleichgewichts ist jedoch nicht möglich. Es wird die Bewehrung der konjugierten Richtung ermittelt, d.h. für die Druckstrebenrichtung γ wird der Wert γ0y verwendet.

tan γ0y = -k · cot α 

Dies bedeutet, dass in der zweiten Bewehrungsschar y unter dem Winkel β keine Kraft auftritt. Ein Beispiel für dieses Gleichgewicht der Kräfte zeigt Zeile 7 in Tabelle IV (Bild 2.15). Im Modul RF-BETON Flächen wird ein solcher Gleichgewichtsfall dann erfasst, wenn sich für die routinemäßig angenommene Druckstrebenrichtung (arithmetische Mittel zwischen den Richtungen der beiden Bewehrungsscharen) eine Druckkraft in Richtung der Bewehrungsschar y ergibt.

Damit sind alle möglichen Gleichgewichtszustände für zweibahnige Bewehrungen vorgestellt.

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