Eine Knotenfreigabe ermöglicht die statische Entkopplung von Objekten, die an einem Knoten verbunden sind. Die Freigabe wird über Gelenkbedingungen gesteuert, die auch nichtlineare Eigenschaften aufweisen können.
Für die Knotenfreigabe ist ein Stabendgelenk erforderlich. Dieser Gelenktyp wird auch für Modelle ohne Stäbe verwendet. Die Gelenkeigenschaften beziehen sich auf die Achsen von Stäben oder Linien. Es stehen sämtliche nichtlinearen Eigenschaften für die Übertragung von Schnittgrößen zur Verfügung, die für Stabendgelenke möglich sind. Die Achsen einer Knotenfreigabe lassen sich grafisch im Modell darstellen.
Am freigegeben Knoten erzeugt das Programm einen neuen Knoten mit identischen Koordinaten. Damit wird die Trennung des Modells vollzogen. Zwischen den beiden Knoten wird ein unsichtbarer Stab angelegt. Die Schnittgrößen sind wie für einen Stab mit Anfang im Originalknoten und Ende im entkoppelten Knoten geregelt.
Eingabe in RFEM/RSTAB
Eine Knotenfreigabe kann über das Menü "Einfügen" → "Spezielle Objekte" → "Knotenfreigaben" → "Dialog" definiert werden. In einem Dialog sind die Gelenkeigenschaften für den Knoten als "Knotenfreigabe-Typ" festzulegen und die freigegebenen Objekte anzugeben. Der Knotenfreigabe-Typ kann in einer Liste vorhandener Typen ausgewählt oder neu definiert werden.
Knotenfreigaben finden im Regelfall bei Stabverbindungen Verwendung. Sie können aber auch Flächen oder Volumenkörper erfassen.
Anwendungsbeispiele
Knotenfreigaben eignen sich insbesondere für Stabmodelle mit nichtlinear wirkenden Geometrien. Damit lassen sich beispielsweise Stabkreuzungen mit abhebenden Trägern, verschiebliche Teilsysteme oder gekoppelte Objekte mit besonderen Randbedingungen modellieren.