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3. Dezember 2018
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Knotenlager

Lager (oder Auflager) sind Verbindungen zwischen einem Tragwerk und seiner Umgebung. Sie leiten die auf das Tragwerk wirkenden Lasten ab und verhindern ungewollte Bewegungen des Tragwerks infolge an ihm wirkender Kräfte. Ohne jegliche Lagerung wären alle Knoten frei und in ihren Verschiebungen und Verdrehungen unbehindert.

Soll ein Knoten als Lager wirken, muss mindestens einer der Freiheitsgrade gesperrt oder durch eine Feder eingeschränkt werden. Zudem muss dieser Knoten Teil einer Fläche oder eines Stabes sein. Die vom Lager ausgehenden, entgegenwirkenden Kraftgrößen werden als Lagerreaktionen bezeichnet.

Knotenlager sind erforderlich, um Zwangsverformungen aufzubringen. Sie können mit nichtlinearen Eigenschaften versehen werden (Ausfallkriterien für Zug- oder Druckkräfte, Arbeits- und Steifigkeitsdiagramme).

Lagerarten

  • Bewegliche Lager gestatten Drehungen um den Lagerpunkt sowie Verschiebungen in Richtung der Bewegungsbahn. Die Verschiebung senkrecht zur Bewegung wird gesperrt. Wegen der Aufhebung eines Freiheitsgrads bezeichnet man bewegliche Lager als statisch einwertig.
  • Feste Lager oder Lagergelenke erlauben ebenfalls Drehungen um den Lagerpunkt, verhindern aber die horizontale und vertikale Verschiebungsmöglichkeit. Wegen der Aufhebung zweier Freiheitsgrade bezeichnet man feste Lager als statisch zweiwertig.
  • Fest eingespannte Lager sperren sowohl Drehung als auch Verschiebung. Wegen der Aufhebung dreier Freiheitsgrade bezeichnet man fest eingespannte Lager als statisch dreiwertig.

Eingabe in RFEM und RSTAB

Knotenlager können im Programm über das Menü "Einfügen" → "Typen für Knoten" → "Knotenlager" → "Dialog" beziehungsweise die entsprechende Schaltfläche oder tabellarisch eingefügt und definiert werden.


Links
Referenzen
  1. Baar, S.: Lohmeyer Baustatik 1, 12. Auflage. Wiesbaden: Springer Vieweg, 2016
  2. Handbuch RFEM, Dlubal Software. Tiefenbach, März 2020.
  3. Handbuch RSTAB. Tiefenbach: Dlubal Software, März 2016.