Merkmale
Ein klassisches einschiffiges Rahmentragwerk besteht aus zwei Stützen und einem Riegel, welcher die beiden Stützen verbindet. Zur Aussteifung benötigt ein solcher Rahmen mindestens einen biegesteifen Anschluss, wobei dazu klassischerweise eine oder beide Rahmenecken gewählt werden.
Biegesteife Rahmenecken sorgen für Stabilität im Sinne von Unverschieblichkeit des Rahmentragwerks, sodass Verbände durch Zugstangen in der Regel wegfallen.
Außerdem können biegesteife Rahmenecken Biegemomente aufnehmen, wodurch das Feldmoment des Riegels gering gehalten wird und hier eine höhere Spannweite erzielt werden kann.
Anwendung
Rahmentragwerke können auch zwei- oder mehrschiffig, das heißt in die Länge oder Breite gebaut, sowie übereinander angeordnet sein.
Beispiele:
- mehrschiffig: Logistikhallen
- übereinander: Geschossbau, Parkhäuser
Da Rahmentragwerke vorwiegend biegebeansprucht sind, werden gezielte Verstärkungen der Querschnitte (Vouten) in der Regel im Bereich der Rahmenecke eingeplant. Durch die höhere Steifigkeit, werden an dieser Stelle die Momente 'angezogen' und an anderen Stellen wie in Feldmitte verringert, siehe Bild 1.
Eine biegesteife Rahmenecke wird entweder verschweißt oder verschraubt. Zudem ist es üblich, gegebenenfalls Stegrippen anzuordnen, sodass beispielsweise Druckkräfte, resultierend aus Biegemomenten, günstiger vom Riegel in die Stütze geleitet werden, ohne dass der Stützenflansch sich zu sehr verbiegt, siehe Bild 2.
Rahmentragwerke/Rahmenecken in RFEM und RSTAB
Dlubal Software bietet mit RFEM und RSTAB als Hauptprogramme die Möglichkeit, sämtliche verschiedene Stabtragwerke intuitiv zu modellieren und Schnittgrößen, Verformungen und Lagerkräfte zu berechnen.Für die Bemessung von Rahmenecken eignen sich die Zusatzmodule RF-/JOINTS Stahl Biegesteif sowie RF-/RAHMECK Pro.
Siehe auch
- Stabtragwerk
- Fachwerk
- Bogentragwerk