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3. Dezember 2018
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Stabtyp

Der gebräuchlichste Stabtyp ist der Balkenstab: Dieser biegesteife Stab kann alle Schnittgrößen übertragen.

Stabtypen

Balkenstab

Der Balkenstab ist ein biegesteifer Stab, der alle Schnittgrößen übertragen kann. Schließen zwei Balken aneinander an, ohne dass ein Gelenk für den gemeinsamen Knoten definiert wurde, so liegt ein biegesteifer Anschluss vor.

Starrstab

Der Starrstab koppelt die Verschiebungen zweier Knoten durch eine starre Verbindung. Er entspricht prinzipiell einem Kopplungsstab, dem jedoch an den Stabenden individualisiert Gelenke zugeordnet werden können.
In der Berechnung werden folgende Steifigkeiten angesetzt:

  • Längs- und Torsionssteifigkeit: E ⋅ A = G ⋅ IT = 1013 ⋅ l
  • Biegesteifigkeit: E ⋅ I = 1013 ⋅ l3
  • Schubsteifigkeit: GAy = GAz = 1016 ⋅ l3 mit l = Stablänge

Rippe

Die Rippe ermöglicht die Definition eines Unter-/Überzuges mit mitwirkenden Plattenbreiten. Innerhalb der mitwirkenden Plattenbreiten werden die Plattenschnittgrößen aufintegriert und zu den Stabschnittgrößen addiert.

Fachwerkstab

Der Fachwerkstab ist ein Balkenstab mit an den Stabenden angeordneten Gelenken, die keine Momente übertragen.

Fachwerkstab (nur N)

Der Fachwerkstab (nur N) besitzt nur eine Längssteifigkeit E ⋅ A. An den Stabenden sind Momentengelenke angeordnet.

Zugstab/Druckstab

Ein Zugstab ist ein Fachwerkstab (nur N) mit der zusätzlichen Eigenschaft, nur Zugkräfte aufzunehmen. Ein Druckstab überträgt dementsprechend nur Druckkräfte.

Knickstab

Ein Knickstab ist ein Fachwerkstab (nur N) mit der zusätzlichen Eigenschaft, bei einer Druckkraft auszufallen, die die Knickkraft Ncr übersteigt.

Seilstab

Ein Seil ist nur auf Zug beanspruchbar. Es ermöglicht durch iterative Berechnung und Berücksichtigung der Seiltheorie (Theorie III. Ordnung) die Erfassung von Seilketten mit Longitudinal- und Transversalkräften.

Seil an Scheiben

Das Seil an Scheiben kann nur Zugkräfte aufnehmen und besitzt nur eine mögliche Verschiebung der inneren Knoten in Längsrichtung ux. Dieser Stabtyp wird unter der Berücksichtigung der Seiltheorie (Theorie III. Ordnung) berechnet und eignet sich für die Berechnung von Flaschenzugsystemen, an denen die Längskräfte über eine Umlenkrolle geleitet werden.

Ergebnisstab

Der Ergebnisstab besitzt keine Steifigkeit und hat auf die statische Berechnung der Struktur keinen Einfluss. Der Ergebnisstab ist ein Werkzeug zur Integration von Flächen-, Volumen- oder Stabergebnissen in einem vordefinierten Bereich für die nachfolgende Bemessung.

Steifigkeiten

Der Steifigkeiten-Stabtyp ermöglicht es, dem Stab benutzerdefinierte Steifigkeiten für die statische Berechnung vorzugeben.

Kopplung

Der Kopplungsstab besitzt die Steifigkeit eines Starrstabes. Zusätzlich werden beim Kopplungsstab die Freiheitsgrade der Anfangs- und Endknoten je nach Vorgabe festgelegt. Folgende Kopplungsstäbe stehen zur Auswahl:

  • Kopplung Fest-Fest: beidseits biegesteifer Anschluss des Kopplungsstabes
  • Kopplung Fest-Gelenkig: biegesteifer Anschluss am Anfang, gelenkiger Anschluss am Stabende
  • Kopplung Gelenkig-Gelenkig: beidseits gelenkiger Anschluss des Kopplungsstabes
  • Kopplung Gelenkig-Fest: gelenkiger Anschluss am Anfang, biegesteifer Anschluss am Stabende

Feder

Die Feder erlaubt die Vorgabe einer Federsteifigkeit für einen Stab.

Dämpfer

Dieser Stabtyp ist für Zeitverlaufsanalysen in den Dynamik-Zusatzmodulen RF-DYNAM Pro - Erzwungene Schwingungen und RF‑DYNAM Pro - Nichtlinearer Zeitverlauf relevant. Die Stabeigenschaften können in einem Dialog angegeben werden, der über die Schaltfläche [Bearbeiten] im Dialog bzw. in der Tabelle zugänglich ist.

Nullstab

Ein Nullstab wird in der Berechnung nicht berücksichtigt. Mit Nullstäben kann beispielsweise das Tragverhalten untersucht werden, wenn bestimmte Stäbe nicht wirksam sind.


Links
Referenzen
  1. Handbuch RFEM, Dlubal Software. Tiefenbach, März 2020.
  2. Handbuch RSTAB. Tiefenbach: Dlubal Software, März 2016.