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23. Januar 2025

Knotenkopplung vom Typ „Diaphragma“ in RFEM 6 erzeugen | Vergleich mit RFEM 5

Wie kann ich in RFEM 6 eine Knotenkopplung vom Typ „Diaphragma“ erzeugen, nachdem die Funktion „1.31 – Knotenkopplungen“ aus RFEM 5 nicht mehr verfügbar ist?


Antwort:

In RFEM 5 wurde die Modellierungsoption für Kopplungen im Menü „Einfügen → Modelldaten → 1.31 Knotenkopplungen“ (Bild 01) implementiert, um Elemente mit sehr großer Steifigkeit in der Ebene zu modellieren. Dieser Ansatz wird vor allem im Hochbau angewendet, wo massive horizontale Bauteile (z. B. Deckenscheiben) eine entsprechende Annahme rechtfertigen.

Da das sogenannte „Diaphragma“ nahezu ausschließlich in Gebäuden genutzt wird, ist diese Funktion in RFEM 6 in das Add‑On „Gebäudemodell“ überführt worden. Dort stehen vier Optionen zur Berücksichtigung der Steifigkeit (Bild 02) zur Auswahl. Der Anwender kann somit die Modellannahmen wählen, die die tatsächliche Tragwerksstruktur am besten widerspiegeln.

Für jedes Geschoss lässt sich eine eigene Ergebniskonfiguration festlegen. Mit den Optionen „Starre Ebene“ bzw. „Nachgiebige Ebene“ können Platten (2D-Analyse) zusammen mit Stützen (Knotenlager) und Wänden (Linienlager) in einem Modell abgebildet werden. Die Option „Nur Lastübertragung“ vereinfacht die Berechnung, indem Decken lediglich zur Lastweiterleitung herangezogen werden.

Das Gebäudemodell stellt damit eine Alternative zur separaten Modellierung von Decken dar, bei der zuvor das Werkzeug „Lagerreaktionen als Last übernehmen“ zum Einsatz kam. Eine erste Analyse kann über „Nur Lastübertragung“ erfolgen, um globale Parameter wie Auflagerreaktionen, Stabilität sowie die Vordimensionierung der vertikalen Haupttragelemente zu bestimmen.

Anschließend können die weiteren Funktionen des Add-Ons, beispielsweise Geschossmodellierung, Deckensätze, Wandscheiben und wandartige Träger, zugeschaltet werden, um eine detailliertere Analyse und Bemessung der eingesetzten Materialien durchzuführen (Bild 04). Da dieses erweiterte Modell jedoch mehr Rechen- und Bearbeitungsaufwand erfordert, empfiehlt sich eine schrittweise Vorgehensweise. Auf diese Weise lassen sich alle Bauteile eines Projekts in nur einem Modell integrieren.


Autor

Herr Hidalgo betreut die Entwicklung im Bereich Dynamik.