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17. März 2025

Schnittstelle zu AutoCAD und Integration von DXF-Dateien - Teil 2/3: Importfunktionen

Dieser Artikel gibt einen detaillierten Überblick über die Importfunktionen von RFEM 6 und RSTAB 9 in AutoCAD/DXF-Dateien.

Wie in unserem früheren Knowledge Base-Artikel „KB 1939 | Schnittstelle zu AutoCAD und Integration von DXF-Dateien - Teil 2/3: Allgemeiner Überblick“ (unten verlinkt) beschrieben, bieten RFEM 6 und RSTAB 9 eine nahtlose Integration von DXF-Dateien, die einen effizienten Datenaustausch mit AutoCAD ermöglicht. Diese Integration rationalisiert den Prozess der Tragwerksplanung und -analyse und verbessert sowohl die Genauigkeit als auch die Geschwindigkeit. Während der vorangegangene Artikel einen allgemeinen Überblick über die Import- und Exportmöglichkeiten bot, wird in diesem Artikel ausschließlich auf die Importfunktionen näher eingegangen. Wenn Sie sich auch für die Exportfunktionen interessieren, werden diese ausführlich im Knowledge Base-Artikel „KB 1942 | Schnittstelle zu AutoCAD und Integration von DXF-Dateien - Teil 3/3: Exportfunktionen“ behandelt, der ebenfalls unten verlinkt ist.

Importfunktionen

Der direkte Import aus AutoCAD- oder DXF/DXF II-Dateien kann über die Option "Importieren" im Menü "Datei" aufgerufen werden. Nach Auswahl einer Datei erscheint das Importenster, wie in Bild 1 gezeigt.

Beim Importvorgang können Sie die folgenden Einstellungen anpassen:

1. Einfügepunkt: Mit dieser Einstellung können Sie die Einfügekoordinaten entlang der X-, Y- und Z-Achse ändern. Sie bietet Flexibilität, indem sie den Import von Objekten in jedem beliebigen Abstand entlang der Achsen ermöglicht, anstatt sie auf den Koordinatenursprung zu beschränken.

2. Achsendrehung: Mit dieser Funktion können Sie das importierte Modell um eine der Achsen des Koordinatensystems (X, Y oder Z) drehen und so die Ausrichtung Ihres Modells im Arbeitsbereich zusätzlich steuern.

  • Reihenfolge: Neben der grundlegenden Drehung kann die Achsenfolge geändert werden, indem man die Achsen vertauscht. Definiert man beispielsweise die Folge als Z'Y'X, so wird die Z-Achse zu X, die Y-Achse bleibt unverändert und die X-Achse wird zu Z. Diese Option gibt Ihnen weitere Flexibilität bei der Positionierung und Drehung Ihres Modells.

3. Koordinatensystem-Transformation: Diese Option ist besonders hilfreich, wenn mit Anwendungen gearbeitet wird, die unterschiedliche Orientierungen im Vergleich zum Standard-Koordinatensystem von RFEM/RSTAB verwenden. Sie ermöglicht, Achsen zu vertauschen oder die Richtung einer Achse zu ändern. So können Sie beispielsweise gespiegelte Achsen anpassen, etwa indem Sie die Z-Achse auf -Z ändern, um sicherzustellen, dass Ihr importiertes Modell korrekt am Koordinatensystem Ihres Projekts ausgerichtet ist.

4. Einstellungen: Diese Einstellung legt die Einheiten fest, in denen die DXF-Datei importiert wird, um sicherzustellen, dass die Einheiten nicht falsch zugeordnet werden. Wenn die importierte Datei z.B. in Millimetern (mm) statt in Metern (m) vorliegt, könnte diese Diskrepanz zu unverhältnismäßig kleinen Abmessungen im Modell führen. Eine Veranschaulichung dieses Effekts ist in Bild 5 zu sehen.

4. Zusätzliche Importoptionen

  • Toleranz im Modell minimieren

Beim Modellieren oder Importieren von Daten aus einem CAD-Programm können geringfügige geometrische Unstimmigkeiten in den Modellobjekten entstehen. RFEM 6/RSTAB 9 korrigiert diese Inkonsistenzen automatisch, wenn bestimmte Abstandsschwellen überschritten werden. So werden beispielsweise sehr nahe beieinanderliegende Knoten verschmolzen, Linien oder Stäbe außerhalb von Ebenen in Flächen integriert und minimal geneigte Linien und Stäbe als vertikal klassifiziert.
Modelltoleranzen können generell im Register "Einstellungen und Optionen" unter den Basisangaben des Modells angepasst werden (siehe Link zu den FAQs unten). Wird jedoch diese Option während des Imports gewählt, werden automatisch alle Modelltoleranzen in den Basisangaben auf 0,00001 m gesetzt, sodass manuelle Anpassungen nicht erforderlich sind.

  • Stäbe generieren

Mit der Auswahl dieser Option im Importdialog können die Linien einer DXF-Datei als Stäbe in RFEM 6/RSTAB 9 importiert werden (Bild 7). Beim Import werden die Layernamen aus der DXF-Datei als Querschnitts- und Materialnamen übernommen. Werden anhand des Layernamens der externe Querschnitt und das Material aus den Dlubal-Bibliotheken erkannt, so werden sie automatisch angewandt und in die entsprechenden Dlubal-Querschnitte und -Materialien umgewandelt (Bild 8).
Für die automatische Erkennung und Anwendung von Querschnitten und Materialien muss der Layername in der DXF-Datei dem Format [Querschnittsname]$[Materialname] entsprechen (z.B. IPE 100$S235). Damit wird sichergestellt, dass den importierten Stäben die richtigen Querschnitte und Materialien zugeordnet werden.

  • 3DFaces als Flächen importieren

Mit dieser Option, die beim Import einer DXF-Datei zur Verfügung steht, können 3D-Flächenentitäten aus der DXF-Datei in RFEM 6 in Flächenobjekte umgewandelt werden. Sie ist besonders nützlich für die Bearbeitung komplexer Geometrien, die besser als Flächen und nicht als einzelne Linien oder Stäbe dargestellt werden. Mit der Auswahl dieser Option werden alle 3D-Flächenentitäten in der DXF-Datei automatisch in entsprechende Flächenobjekte in RFEM 6 umgewandelt (wie im rechten Fenster von Bild 9 gezeigt). Ist die Option nicht aktiviert, so werden beim Import nur Linien und keine Flächen erzeugt (wie im linken Fenster von Bild 9 zu sehen).

  • Blöcke zerlegen

Mit dieser Option werden Blockreferenzen in der DXF-Datei in einzelne Entitäten in RFEM 6/RSTAB 9 umgewandelt. In CAD-Zeichnungen sind Blöcke Ansammlungen von Entitäten, die zur einfacheren Handhabung gruppiert sind. Beim Importieren dieser Blöcke in RFEM 6/RSTAB 9 ist es jedoch oft von Vorteil, sie in ihre Bestandteile zu zerlegen, um eine detailliertere Modellierung und Analyse zu ermöglichen. Durch Auswahl der Option "Blöcke zerlegen" werden alle Blockreferenzen in der DXF-Datei beim Import automatisch in einzelne Linien, Bögen und andere Elemente zerlegt. Dies ermöglicht eine größere Flexibilität und Präzision beim Arbeiten mit der importierten Geometrie.

  • Ausgewählte Layer importieren

Mit dieser Option können Sie selektiv bestimmte Layer aus einer DXF-Datei importieren, was eine bessere Kontrolle und Effizienz während des Importvorgangs ermöglicht. Sie ist besonders nützlich, wenn Sie mit komplexen Zeichnungen arbeiten, die mehrere Layer enthalten, damit Sie sich ganz auf die für Ihr Modell relevanten Daten konzentrieren können. Indem nur die ausgewählten Layer importiert werden, können Sie den Modellierungsprozess rationalisieren, unnötige Informationen reduzieren und sicherstellen, dass das Modell nur die wesentlichen Elemente für eine genaue Analyse enthält. Eine richtige Layer-Organisation und Namenskonventionen sind der Schlüssel für eine effiziente Layer-Auswahl während des Imports.
Bild 11 demonstriert diese Option und zeigt, wie nur ein ausgewählter Teil der in AutoCAD modellierten Struktur durch Auswahl der zugehörigen Layer in RFEM 6 importiert wird.

Fazit

Die in diesem Artikel beschriebenen Importfunktionen bieten eine leistungsstarke und effiziente Möglichkeit, AutoCAD/DXF-Daten in RFEM 6/RSTAB 9 zu importieren, so dass Anwender ihre Statikmodelle mühelos optimieren können. Durch die Nutzung dieser Optionen wie den Import von Geometrie, Layern, Flächen usw. können Anwender sicherstellen, dass ihre Daten in der Software genau dargestellt werden, was die Flexibilität und Genauigkeit des Workflows verbessert. Diese nahtlose Integration verbessert den gesamten Modellierungs- und Analyseprozess, indem manuelle Anpassungen reduziert und Konsistenz über alle Phasen der Planung und Dokumentation gewährleistet werden. Mit diesen Importfunktionen bieten RFEM 6 und RSTAB 9 eine effiziente Lösung für die Arbeit mit AutoCAD/DXF-Dateien, die zu einer höheren Qualität und einer effektiveren Tragwerksplanung beiträgt.


Autor

Frau Kirova ist bei Dlubal zuständig für die Erstellung von technischen Fachbeiträgen und unterstützt unsere Anwender im Kundensupport.

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