CFD-Modelle sind immer Näherungen der Realität und enthalten Vereinfachungen und Annahmen, die zu Abweichungen führen können. Da die zugrundeliegenden mathematischen Gleichungen oft nicht exakt lösebar sind, erfordern sie numerische Methoden. Die Verantwortung für die Qualität der Ergebnisse liegt beim Anwender, der dafür sorgen muss, dass das geeignete Modell für die gestellte Aufgabenstellung verwendet wird. Die Verifikation der Lösung durch den Anwender soll die Konsistenz und Stabilität der Berechnung sowie das Erreichen der erwarteten Effekte sicherstellen.
Die WTG-Richtlinie M3 "Numerische Simulation von Windströmungen" stellt in Abschnitt 5.2 eine Checkliste für die Verifikation der Lösung zur Verfügung:
Modellierung
- Erzeugt das gewählte Modell die gewünschten Effekte?
- Wurde der richtige Maßstab verwendet?
- Ist der Untersuchungsbereich ausreichend groß? (siehe 4.1.3)
- Ist der Blockierungsgrad ausreichend niedrig? (siehe 4.1.3)
- Sind die Randbedingungen richtig formuliert?
- Sind die Eingangsparameter ausreichend beschrieben (Spannweite, Veränderlichkeit)?
Rasterqualität
- Ist das Raster in kritischen Bereichen fein genug?
- Ist die Auswirkung des Rasters' auf die Lösung bekannt?
- Funktioniert das Raster für verschiedene Anströmrichtungen gleich gut?
Numerische Parameter
- Ist eine Konvergenz der gewünschten Zielwerte erreicht?
- Ist die Zeitauflösung fein genug für die erwarteten Phänomene?
Plausibilität
- Bewegt sich die Strömung in die richtige Richtung?
- Sind die Strömungsablösungsstellen plausibel?
- Sind die Druck- und Sogbeiwerte plausibel?
- Sind die Schwankungen der Windgeschwindigkeiten plausibel?
- Ist die Verteilung der Turbulenzparameter geeignet?
Diese Liste stellt die Mindestkriterien zur Überprüfung verschiedener Aspekte einer CFD-Lösung dar und kann beliebig erweitert werden. Bei neuartigen Aufgabenstellungen ist ein umfangreicherer Begutachtungsprozess erforderlich, während bei wiederkehrenden Fragestellungen oder Variantenuntersuchungen der Begutachtungsumfang in der Regel reduziert werden kann. --> Siehe Dlubal-Fachbeitrag.