0x
005870
7. November 2024

G3.3 Anforderungen an die Referenzlösung

Bei der Validierung mit Windkanalmodellen muss die numerische Simulation nicht unbedingt den exakten Maßstab und die Randbedingungen des Windkanals nachbilden. Aufgrund der Empfindlichkeit inkompressibler Strömungen gegenüber dem Blockierungsverhältnis und möglichen Undichtigkeiten in Windkanälen sollten die Abmessungen sowie die An- und Abströmlängen insbesondere bei offenen Windkanälen der rechnerischen Methode angepasst werden.

Aufwändige Grenzschichtmodelle lassen sich oft nur schwer auf Windkanal-Proportionen skalieren. Für eine gültige Übertragung auf maßstäbliche Bedingungen sollten Berechnungen daher auch im Originalmaßstab durchgeführt werden, der ähnliche Ergebnisse liefern bzw. Reynolds-Zahl-Effekte zeigen sollte.

Zur Validierung sollen äquivalente Randbedingungen wie im Windkanalversuch verwendet und Abweichungen dokumentiert werden. Dabei sollten geeignete Messdaten aus mehreren Windkanalversuchen mit variierenden Bedingungen (z. B. wechselnde Windrichtungen) verwendet werden. Bei Geometrien ohne Vorkenntnisse empfiehlt es sich, zunächst verschiedene bekannte Geometrien nachzurechnen.

Bei Berücksichtigung von eigenen Vermessungen sollten detaillierte Angaben zum Windkanal, den Modellabmessungen, Randbedingungen sowie den Messergebnissen und Positionen gemacht werden. Ein Beispiel für eine solche Vorbereitung ist in Abschnitt 9 zu finden. Grafische Darstellungen allein sind in der Regel nicht ausreichend.

Daten aus Windkanalversuchen und numerischen Simulationen sollten idealerweise für Dritte frei zugänglich sein. Zum Vergleich sollten eine ausreichende Anzahl an Punkten gleichmäßig über die Geometrie verteilt gewählt werden.

Übergeordnetes Kapitel