Das Konzept der "äquivalenten Böe" beruht auf der Annahme, dass Schwankungen in der Bauwerkslast, insbesondere das Verhältnis von Spitzen- zu Mittelwerten, mit den Schwankungen der ankommenden Windströmung übereinstimmen. Dies setzt jedoch voraus, dass die Verwirbelungen des Körpers keinen nennenswerten Einfluss auf die betrachtete Belastung haben und eine nennenswerte mittlere Belastung vorliegt. Der Spitzenwert der Ersatzwindlast kann dann über einen mittleren aerodynamischen Beiwert und den Böenwinddruck auf dem Bauwerk bestimmt werden:
mit:
p ‾QS : quasi-statische Ersatzlast
c ‾p : mittleren Druckbeiwert
qP : Böengeschwindigkeitsdruck (Böenwinddruck, DIN EN 1991-1-4:2010-12 [14],[15])
Der verwendete Beiwert muss auf den mittleren Windgeschwindigkeitsdruck in der Bezugshöhe des Windkanals normiert sein, topographische Besonderheiten können ggf. im Böengeschwindigkeitsdruck berücksichtigt werden. Diese Vorgehensweise wird üblicherweise bei der Berechnung der Kraft- oder Momentenbeiwerte für linienförmige Körper angewandt, kann aber auch für dynamische Analysen von unidirektionalen Fluid-Struktur-Interaktionen im Frequenz- oder Zeitbereich verwendet werden. Für Fassaden- und Flächenlasten ist diese Methode jedoch ungeeignet, da hier die Spitzen-Mittelwert-Verhältnisse an der Oberfläche nicht konstant sind.