Modifizierte Stahlkennlinie
Der Tension Stiffening-Effekt kann auch über eine modifizierte Stahlkennlinie berücksichtigt werden. Dabei wird die geringere tangentiale Steifigkeit (sprunghafte Änderung bei erneuter Rissbildung) während der Rissentwicklung näherungsweise über eine Unterscheidung zwischen Rissbildung und abgeschlossener Rissbildung erfasst.
Spannungs-Dehnungs-Linie des Stahls
Erläuterung
Ungerissen – Zustand I (0 < σs ≤ σsr)
Zustand der Erstrissbildung (σsr < σs ≤
Zustand der abgeschlossenen Rissbildung (1.3 σsr < σs ≤ fy)
Plastisches Stahlfließen bis zum Versagen (fy < σs ≤ ft)
Bezeichnungen:
- εsm : mittlere Stahldehnung
- εsu : Bruchdehnung des Betonstahls
- εs1 : Stahldehnung im ungerissenen Zustand
- εs2 : Stahldehnung im gerissenen Zustand (im Riss)
- εsr1 : Stahldehnung im ungerissenen Zustand unter Rissschnittgrößen
- εsr2 : Stahldehnung im Riss unter Rissschnittgrößen
-
βt : Beiwert zur Berücksichtigung der Belastungsdauer bzw. Lastwiederholungen
- 0.40 kurzzeitige Belastung
- 0.25 andauernde Last oder häufige Lastwechsel
- σsr : Spannung in Zugbewehrung, berechnet auf Grundlage eines gerissenen Querschnitts für die Einwirkungskombination, die zur Erstrissbildung führt
- σs : Stahlspannung im gerissenen Zustand (im Riss) in [N/mm2]
-
σd : Beiwert zur Berücksichtigung der Duktilität der Bewehrung
- 0.8 hochduktiler Stahl
- 0.6 normalduktiler Stahl
Literatur