Das Projekt
Im Rahmen des Stadterneuerungsprogramms für den Stadtteil Villeneuve-les-Salines in La Rochelle wurden der ehemalige Lavoisier-Schulkomplex und das Freizeitzentrum vollständig renoviert.
Von der vorhandenen Struktur wurde nur der Beton der Ost- und Westflügel bewahrt und vollständig restauriert. Diese sind durch zwei Anbauten im Süden und Norden miteinander verbunden und bilden eine Einheit.
Bei der Renovierung des Gebäudes wurden so viele natürliche Materialien wie möglich verwendet. Es ist auch in Bezug auf die Energie- und Wärmeeffizienz beispielhaft und wurde optimal für die gemeinsame Nutzung der Einrichtungen konzipiert.
Der neue Komplex umfasst einen Kindergarten und eine Grundschule, ein Freizeitzentrum, eine Mehrzweckhalle und einen Raum für wissenschaftliche und naturwissenschaftliche Workshops. Die Schule integriert Natur und Umwelt in das tägliche Leben der Kinder mit einem Zugang zum See über einen Steg, einem Gemüsegarten, einem Lehrteich, einem Gewächshaus und Nistkästen.
Struktur
Das Unternehmen LCA Construction Bois war für die Planung und den Bau der Dachkonstruktion, des Holzrahmens und der Fassade des Gebäudes verantwortlich. Diese wurden aus biobasierten Materialien hergestellt, um die CO2-Belastung durch das Projekt zu begrenzen.
Das hier vorgestellte Projekt konzentriert sich auf die beiden Anbauten, die die alten bestehenden Strukturen (Ost und West) miteinander verbinden.
Der erste Anbau besteht aus einem Betonblock im Erdgeschoss und einer Holz-Metall-Verbundkonstruktion, die einen Brettsperrholzboden stützt. Das erste Stockwerk ist eine Holzkonstruktion, die durch Holz-Beton-Plattenelemente mit einer Spannweite von mehr als 8 m einen großen stützenfreien Raum bildet.
Der zweite Anbau ist eine Holzstruktur, die um einen Betonkern herum gebaut ist. Sie bildet zwei große Innenhallen mit einer Höhe von über 10 m. Ein Durchgang verbindet die oberen Stockwerke des östlichen und westlichen Gebäudes miteinander. Die Verstrebung der Hoffassade orientiert sich an der kantigen Geometrie der großen Glasfassade.
Bemessungssoftware
Das Planungsbüro führte eine globale Modellierung der beiden Anbauten mit der Software RFEM 5 durch und berücksichtigte dabei die verschiedenen im Projekt verwendeten Materialien: Holz, Beton und Metall.
Mit den Zusatzmodulen RF-HOLZ Pro und RF-STAHL EC3 war es möglich, die statische Berechnung und Bemessung aller Holz- und Stahlrahmen nach Eurocode 5 und Eurocode 3 durchzuführen.
Es wurden kombinierte Holz-Beton-Platten berücksichtigt, um die Betonsteifigkeit im Tragverhalten von Flachdachelementen mit einer Spannweite von mehr als 8 m mit einzubeziehen.
Da dieses Projekt in der Erdbebenzone 3 liegt, wurde eine unabhängige Erdbebenanalyse der beiden Anbauten mit Hilfe der RF-DYNAM Pro-Module durchgeführt. Die verschiedenen Materialien wurden so modelliert, dass ihre jeweiligen Steifigkeiten in der Analyse berücksichtigt wurden.
Ort | Stadt der Natur und Wissenschaft Lavoisier 31 avenue Victor Schoelcher 17000 La Rochelle |
Bauherr | Stadt La Rochelle, Frankreich |
Architekt | ARCHI5 PROD |
Tragwerksplanung und Bau | LCA Construction Bois |