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20. August 2024

Verwendung der Rippenkomponente zur Modellierung von versteiften Stahlverbindungen

In diesem Beitrag wird gezeigt, wie Sie mit Hilfe der Komponente "Rippe" im Add-On Stahlanschlüsse Längsrippen an einer Stabplatte definieren.

Bei der Definition von Stahlbauanschlüssen ist es häufig erforderlich, Aussteifungselemente wie Längsrippen einzubeziehen. Mit den neuen Versionen von RFEM 6 (ab 05.0006) ist dies schnell und benutzerfreundlich möglich. Im Vergleich zu früheren Versionen, welche die "Rippe" nicht als einzelnen Baustein enthielten, ist das Vorgehen wesentlich einfacher und unkomplizierter. In diesem Beitrag werden beide Vorgehensweisen gezeigt, sodass Sie die Vorteile des Bausteins "Rippe" und dessen Anwendung kennenlernen können. Dazu wird zunächst der in Bild 01 dargestellte Anschluss ohne Verwendung des Rippenanteils modelliert und im Anschluss das gleiche mit der zuvor beschriebenen Option durchgeführt.

Der zu modellierende Anschluss ist im Bild 1 dargestellt. Das nächste Bild Bild 2 zeigt die Stäbe, die damit verbunden sind. Wenn Sie bereits Stahlverbindungen mit dem Add-On Stahlanschlüsse erstellt haben, sind Sie wahrscheinlich mit der Tatsache vertraut, dass sobald Sie einen Bemessungsknoten (Knoten Nr. 53) zuweisen, alle daran angeschlossenen Stäbe zuordnet node. Für den betrachteten Anschluss müssen im Modell 5 Stäbe referenziert werden: Stab Nr. 40 (Stütze 1), Stab Nr. 41 (Träger 1), Stab Nr. 42 (Stütze 2), Stab Nr. 43 (Träger 3-1) und Stab Nr. 44 (Träger 3-2), alles in Bild 02 zu sehen.

Lassen Sie uns nun untersuchen, mit welchen Komponenten (außer der Rippe) die Verbindung im Add-On Stahlanschlüsse modelliert werden kann. Zunächst muss Träger 1 mit der Stütze verbunden werden. Da zwei Elemente (Träger und Stütze) über eine Schraubengruppe, Stirnplatte und Schweißnähte verbunden werden sollen, kann die im Add-On angebotene Komponente "Stirnplatte" verwendet werden, bei der Träger 1 der angeschlossene Stab ist Die Stütze ist das Bezugselement. Als nächstes soll die Verbindung mit Vouten verstärkt werden. Die Komponente "Voute" im Add-On Stahlanschlüsse besteht aus einem einzelnen Überstandsblech oder einem Überstandsblech, das (optional) durch einen Flansch ergänzt wird. Wie Bild 03 zeigt, werden für den betreffenden Anschluss drei Vouten als Verlängerung des Stegs von Träger 1 in die Bauteilliste eingefügt. Zur Erstellung des gelenkigen Anschlusses kann dann das "Fahnenblech" (eines auf jeder Seite) als Komponente verwendet werden, die einen Stab über eine Schraubengruppe und ein Verbindungsblech mit einem Bezugsstab verbindet. Abschließend kann der Träger 3-1 noch mit der Komponente "Knagge" an die Stützen angeschlossen werden. Die Bezugsstäbe sind in diesem Fall die Stützen (Stützen 1 und 2), während der anschließende Stab der Träger 3-1 ist.

Alle oben genannten Komponenten sind im Bild 03 dargestellt.

Nachdem nun die übrigen Komponenten ins Programm eingefügt und deren Einstellungen definiert wurden, werfen wir' einen kurzen Blick auf die Rippenmodellierung vor Version 05.0006. Zunächst muss nicht eine, sondern zwei Platten eingefügt werden (Platte 1 und 2 in Bild 04), damit die Rippe auf beiden Seiten des Trägers vorliegt. Es müssen dann vier Blechschnitte eingefügt werden: zwei für den Schnitt durch die Stirnplatte und Platten 1 bzw. 2 und zwei für den Schnitt durch Träger 1 (eine für jede der Platten). Zusätzlich sollte ein Platteneditor für beide Platten eingefügt werden (Platteneditor 1 und 2 im Bild 4), um die Plattenecken durch Abschrägen anzupassen. Auf diese Weise müssen zur Modellierung der Rippe 8 separate Komponenten eingefügt und deren Einstellungen definiert werden (Bild 4).

Der Fokus bei Dlubal liegt darin, Software ständig zu verbessern und Ihnen die besten Werkzeuge für eine einfache, unkomplizierte und zeitsparende Modellierung, Analyse und Bemessung zur Verfügung zu stellen. Ab Version 05.0006 brauchen Sie somit nicht mehr alle oben genannten Schritte durchführen. Stattdessen kann einfach die Komponente "Rippe" hinzugefügt werden, welche Sie unter den "Verstärkungselementen" finden, wie in Bild 05 dargestellt.

Nach dem Einfügen lassen sich die Einstellungen der Komponenten einfach und schnell festlegen. Wie Bild 06 zeigt, sind zunächst das zu versteifende Objekt (in diesem Fall der Steg von Träger 1) und das Bezugsobjekt (in diesem Fall die Stirnplatte 1) festzulegen. Anschließend können die Lage der Rippe in Bezug auf die Seite (vordere, hintere oder beide) sowie die Anzahl der Rippen und/oder den Abstand zwischen ihnen angepasst werden. Damit können Sie in nur einem Schritt beliebig viele Längsrippen an einer Stabplatte definieren. Als nächstes können die Einstellungen für die Platte wie Material, Dicke, Orientierung, Abmessungen, ausgesteifter Stabeinzug und Referenzeinzug vorgenommen werden. Schließlich können Sie die Art und Abmessungen der Schweißnähte im Verhältnis zum versteiften Element und Bezugsobjekt anpassen und zwischen vorderer oder hinterer Kehlnaht, vorderer oder hinterer Kehlnaht und Doppelkehlnaht wählen.

Schlussbemerkung

Mit der Rippenkomponente wurde ein neues Feature eingeführt, welches die Modellierung von ausgesteiften Stahlanschlüssen erheblich erleichtert und den Prozess der Einbindung von Aussteifungselementen benutzerfreundlicher und schneller macht. Es sind lediglich die Steifen- und Referenzobjekte auszuwählen sowie Lage, Form und Schweißnahtoptionen der Rippe festzulegen. Zudem können Sie in einem Schritt beliebig viele Längsrippen an einer Stabplatte definieren. Dies reduziert die Anzahl der verwendeten Komponenten in den Zuständen vor und nach Implementierung dieses Features erheblich und macht die Modellierung von ausgesteiften Stahlverbindungen unkompliziert, schnell und unkompliziert.


Autor

Frau Kirova ist bei Dlubal zuständig für die Erstellung von technischen Fachbeiträgen und unterstützt unsere Anwender im Kundensupport.

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