Im Register Stäbe des Dialogs 'Tragfähigkeitskonfiguration' treffen Sie grundlegende Einstellungen zu den GZT-Nachweisen von Stäben und Stabsätzen.
Die 'Bemessungsparameter' sind in mehrere Kategorien gegliedert.
Schnittgrößen für Betonbemessung berücksichtigen
In dieser Kategorie haben Sie die Möglichkeit, die Stabschnittgrößen N, My, Mz, Vy, Vz und MT für die Bemessung zu steuern und festzulegen, welche Schnittgrößen bei den Nachweisen berücksichtigt werden. Per Voreinstellung werden alle Kräfte und Momente berücksichtigt, wenn sie eine bestimmte 'Toleranz' überschreiten. Diesen Wert können Sie für jeden Schnittgrößentyp individuell festlegen.
Damit ist es beispielsweise möglich, für die Bemessung einer Rippe das Torsionsmoment aus Verträglichkeitsbedingungen zu vernachlässigen. Definieren Sie hierzu eine neue Tragfähigkeitskonfiguration, deaktivieren die Torsionsmomente MT,Ed und verwenden diese Konfiguration für die Rippe.
Reduzierung der Schnittgrößen in z-Richtung
In dieser Kategorie können Sie Einstellungen für die 'Momentenumlagerung', 'Momentenausrundung' bzw. 'Momente am Auflagerrand' und die 'Reduktion der Querkräfte' vornehmen.
Bei den einzelnen Optionen sind die entsprechenden Abschnitte der Norm angegeben. Die Kontrollfelder steuern, ob das Bemessungsmoment My modifiziert oder die Querkraft Vz bei der Bemessung abgemindert werden soll.
Im Kapitel Bemessungsauflager und Durchbiegung ist beschrieben, wie Sie bei der Lagerdefinition für die Betonbemessung vorgehen und die Einstellungen für eine monolithische Lagerung oder das Verhältnis δ für die Momentenumlagerung bei einem Innenlager vornehmen.
Das folgende Bild zeigt die Ausnutzungen für den Querkraftnachweis UL0200.02 mit Reduzierung der Querkraft Vz (oberer Verlauf) und ohne Reduzierung der Querkraft Vz (unterer Verlauf).
Weitere Hinweise zur Querkraftreduktion bei der Stabbemessung finden Sie in folgenden Fachbeiträgen unserer Knowledge Base:
- Reduktion der Querkraft Vz (für RFEM 5, Konzept gilt auch für RFEM 6)
- Definition von Bemessungsauflagern
Erforderliche Längsbewehrung
Bewehrungsanordnung
Mit der Anordnung der Bewehrung können Sie die Ermittlung der erforderlichen Längsbewehrung beeinflussen. In der Liste stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl (siehe Bild Bewehrungsanordnung).
Die 'Bewehrungsanordnung' wirkt sich auf den Verlauf der erforderlichen Längsbewehrung aus, der nach der Bemessung immer ausgegeben wird – unabhängig davon, ob einzelne Nachweise erfüllt sind oder nicht. Sollte nach der Bemessung ein Stab mit der definierten Längsbewehrung nicht ausreichend dimensioniert sein, können Sie diesen Verlauf der erforderlichen Bewehrung mit dem Verlauf der vorhandenen Bewehrung abgleichen und daraus die 'Nicht abgedeckte Bewehrung' ermitteln. Diese steht als Ergebnis zur Verfügung.
Bewehrung gleichmäßig über gesamte Plattenbreite verteilen
Mit dieser Option können Sie festlegen, ob bei der Ermittlung der erforderlichen Längsbewehrung die gesamte Plattenbreite des Rippenstabes (ganze Gurtbreite) oder nur die Breite des Rechteckquerschnitts angesetzt werden soll.
Zugkraft durch Schub in erforderlicher Längsbewehrung einbeziehen
Das Kontrollfeld steuert, ob bei der Ermittlung der erforderlichen Längsbewehrung die Zugkraftkomponente aus der Querkraft (Zugkraftdeckung) enthalten sein soll oder nicht.
Konstruktionsregeln
Optional werden bei der Bemessung der Stäbe auch konstruktive Vorgaben hinsichtlich der 'Mindestlängsbewehrung' , 'Mindestbewehrungsgrad' oder 'Mindestschubbewehrung' überprüft. Falls einer dieser Nachweise mit der vorgegebenen Bewehrung nicht erfüllt ist, können Sie entweder hier den Nachweis ausschließen oder die Bewehrung anpassen.
Erforderliche Schubbewehrung - Schubtragfähigkeit
Zur Ermittlung der erforderlichen Schubbewehrung stehen drei Optionen zur Auswahl.
In der Standardeinstellung wird für die Ermittlung der Querkrafttragfähigkeit VRd,c die statisch erforderliche Längsbewehrung angesetzt. Da bei dieser Option der Längsbewehrungsgrad ρl von x-Stelle zu x-Stelle des Stabes differiert, ist auch die Querkrafttragfähigkeit entlang des Stabes nicht konstant, sondern abhängig von der erforderlichen Längsbewehrung.
Alternativ können Sie die vorhandene Längsbewehrung ansetzen, um die Querkrafttragfähigkeit VRd,c zu bestimmen. Wurde entlang des Stabes eine konstante Längsbewehrung definiert, ist auch der angesetzte Längsbewehrungsgrad ρl konstant.
Mit der dritten Option können Sie die erforderliche Längsbewehrung erhöhen lassen, um Querkraftbewehrung zu vermeiden. Damit wird die erforderliche Längsbewehrung nicht nur durch die Biegebemessung beeinflusst, sondern auch durch den Querkraftnachweis: Das Programm vergrößert die erforderliche Längsbewehrung so lange, bis VEd = VRd,c ist.
Schubfuge
In dieser Kategorie haben Sie die Möglichkeit, Schubfugen von Betonierabschnitten und die Schubkräfte zwischen Balkensteg und Gurt nachzuweisen. Mit dem Anhaken des Kontrollfeldes 'Bemessung der Schubfuge' wird die Bemessung von Fugen aktiviert, die beispielsweise bei Betonergänzungen für Fertigteile vorliegen. Damit werden auch die übrigen Felder zur Eingabe der Parameter gemäß EN 1992-1-1, 6.2.5 zugänglich.
Begrenzung der Druckzonenhöhe
Nach EN 1992-1-1 ist je nach Berechnungsverfahren (Elastizitäts- oder Plastizitätstheorie) der Nachweis der Druckzonenbegrenzung zu führen. Ob dieser Nachweis per Voreinstellung erfolgt, hängt vom Nationalen Anhang ab. Bei der Bemessung nach DIN EN 1992-1-1 beispielsweise ist der Nachweis aktiviert.
Berechnungseinstellung
In der Regel wird bei den Querschnittsnachweisen der Brutto-Betonquerschnitt angesetzt. Wenn Sie jedoch beispielsweise aufgrund höherer Bewehrungsgrade einen Nettoquerschnitt (Bruttoquerschnitt abzüglich Bewehrungsquerschnitt) bei den Querschnittsnachweisen berücksichtigen wollen, so haken Sie das Kontrollfeld 'Nettonbetonfläche' an.