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30. Januar 2024

Stäbe

Im Register Stäbe des Dialogs 'Tragfähigkeitskonfiguration' treffen Sie grundlegende Einstellungen zu den GZT-Nachweisen von Stäben und Stabsätzen.

Wichtig

Die Vorgaben einer Tragfähigkeitskonfiguration gelten für alle Stäbe, denen diese Konfiguration zugewiesen ist. Ist einem Stab der Liste Zu bemessende Objekte keine Tragfähigkeitskonfiguration zugeordnet, werden für ihn keine Tragfähigkeitsnachweise geführt.

Die 'Bemessungsparameter' sind in mehrere Kategorien gegliedert.

Schnittgrößen für Betonbemessung berücksichtigen

In dieser Kategorie haben Sie die Möglichkeit, die Stabschnittgrößen N, My, Mz, Vy, Vz und MT für die Bemessung zu steuern und festzulegen, welche Schnittgrößen bei den Nachweisen berücksichtigt werden. Per Voreinstellung werden alle Kräfte und Momente berücksichtigt, wenn sie eine bestimmte 'Toleranz' überschreiten. Diesen Wert können Sie für jeden Schnittgrößentyp individuell festlegen.

Damit ist es beispielsweise möglich, für die Bemessung einer Rippe das Torsionsmoment aus Verträglichkeitsbedingungen zu vernachlässigen. Definieren Sie hierzu eine neue Tragfähigkeitskonfiguration, deaktivieren die Torsionsmomente MT,Ed und verwenden diese Konfiguration für die Rippe.

Info

Das Deaktivieren einer Schnittgröße wirkt sich auf alle Stäbe aus, denen diese Konfiguration zugewiesen ist. Verwenden Sie stattdessen mehrere Tragfähigkeitskonfigurationen und weisen sie gezielt den Objekten zu.

Reduzierung der Schnittgrößen in z-Richtung

In dieser Kategorie können Sie Einstellungen für die 'Momentenumlagerung', 'Momentenausrundung' bzw. 'Momente am Auflagerrand' und die 'Reduktion der Querkräfte' vornehmen.

Bei den einzelnen Optionen sind die entsprechenden Abschnitte der Norm angegeben. Die Kontrollfelder steuern, ob das Bemessungsmoment My modifiziert oder die Querkraft Vz bei der Bemessung abgemindert werden soll.

Wichtig

Die Reduzierung der Schnittgrößen wird nur berücksichtigt, wenn neben dem Aktivieren einer Option auch Bemessungsauflager für die entsprechenden Stabknoten definiert sind. In einem Webinar wird vorgestellt, wie Sie dies für die Momentenausrundung vornehmen können.

Im Kapitel Bemessungsauflager und Durchbiegung ist beschrieben, wie Sie bei der Lagerdefinition für die Betonbemessung vorgehen und die Einstellungen für eine monolithische Lagerung oder das Verhältnis δ für die Momentenumlagerung bei einem Innenlager vornehmen.

Das folgende Bild zeigt die Ausnutzungen für den Querkraftnachweis UL0200.02 mit Reduzierung der Querkraft Vz (oberer Verlauf) und ohne Reduzierung der Querkraft Vz (unterer Verlauf).

Weitere Hinweise zur Querkraftreduktion bei der Stabbemessung finden Sie in folgenden Fachbeiträgen unserer Knowledge Base:

Erforderliche Längsbewehrung

Bewehrungsanordnung

Mit der Anordnung der Bewehrung können Sie die Ermittlung der erforderlichen Längsbewehrung beeinflussen. In der Liste stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl (siehe Bild Bewehrungsanordnung).

Info

Im aktuellen Entwicklungsstand ist es nicht möglich, automatisch eine Bewehrung auslegen zu lassen, mit der alle Nachweise im Grenzzustand der Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit erfüllt wären. Das Programm ist jedoch in der Lage, für die Nachweise im Grenzzustand der Tragfähigkeit (inkl. Duktilitätsbewehrung) und Gebrauchstauglichkeit eine 'Erforderliche Längsbewehrung' zu bestimmen.

Die 'Bewehrungsanordnung' wirkt sich auf den Verlauf der erforderlichen Längsbewehrung aus, der nach der Bemessung immer ausgegeben wird – unabhängig davon, ob einzelne Nachweise erfüllt sind oder nicht. Sollte nach der Bemessung ein Stab mit der definierten Längsbewehrung nicht ausreichend dimensioniert sein, können Sie diesen Verlauf der erforderlichen Bewehrung mit dem Verlauf der vorhandenen Bewehrung abgleichen und daraus die 'Nicht abgedeckte Bewehrung' ermitteln. Diese steht als Ergebnis zur Verfügung.

Bewehrung gleichmäßig über gesamte Plattenbreite verteilen

Mit dieser Option können Sie festlegen, ob bei der Ermittlung der erforderlichen Längsbewehrung die gesamte Plattenbreite des Rippenstabes (ganze Gurtbreite) oder nur die Breite des Rechteckquerschnitts angesetzt werden soll.

Zugkraft durch Schub in erforderlicher Längsbewehrung einbeziehen

Das Kontrollfeld steuert, ob bei der Ermittlung der erforderlichen Längsbewehrung die Zugkraftkomponente aus der Querkraft (Zugkraftdeckung) enthalten sein soll oder nicht.

Wichtig

Deaktivieren Sie diese Option, wenn der Verlauf der erforderlichen Bewehrung dem Verlauf des Biegemoments folgen soll. Ist die Option aktiviert, wird der Bewehrungsverlauf durch die Zugkraftdeckungslinie beeinflusst.

Konstruktionsregeln

Optional werden bei der Bemessung der Stäbe auch konstruktive Vorgaben hinsichtlich der 'Mindestlängsbewehrung' , 'Mindestbewehrungsgrad' oder 'Mindestschubbewehrung' überprüft. Falls einer dieser Nachweise mit der vorgegebenen Bewehrung nicht erfüllt ist, können Sie entweder hier den Nachweis ausschließen oder die Bewehrung anpassen.

Erforderliche Schubbewehrung - Schubtragfähigkeit

Zur Ermittlung der erforderlichen Schubbewehrung stehen drei Optionen zur Auswahl.

In der Standardeinstellung wird für die Ermittlung der Querkrafttragfähigkeit VRd,c die statisch erforderliche Längsbewehrung angesetzt. Da bei dieser Option der Längsbewehrungsgrad ρl von x-Stelle zu x-Stelle des Stabes differiert, ist auch die Querkrafttragfähigkeit entlang des Stabes nicht konstant, sondern abhängig von der erforderlichen Längsbewehrung.

Alternativ können Sie die vorhandene Längsbewehrung ansetzen, um die Querkrafttragfähigkeit VRd,c zu bestimmen. Wurde entlang des Stabes eine konstante Längsbewehrung definiert, ist auch der angesetzte Längsbewehrungsgrad ρl konstant.

Mit der dritten Option können Sie die erforderliche Längsbewehrung erhöhen lassen, um Querkraftbewehrung zu vermeiden. Damit wird die erforderliche Längsbewehrung nicht nur durch die Biegebemessung beeinflusst, sondern auch durch den Querkraftnachweis: Das Programm vergrößert die erforderliche Längsbewehrung so lange, bis VEd = VRd,c ist.

Schubfuge

In dieser Kategorie haben Sie die Möglichkeit, Schubfugen von Betonierabschnitten und die Schubkräfte zwischen Balkensteg und Gurt nachzuweisen. Mit dem Anhaken des Kontrollfeldes 'Bemessung der Schubfuge' wird die Bemessung von Fugen aktiviert, die beispielsweise bei Betonergänzungen für Fertigteile vorliegen. Damit werden auch die übrigen Felder zur Eingabe der Parameter gemäß EN 1992-1-1, 6.2.5 zugänglich.

Begrenzung der Druckzonenhöhe

Nach EN 1992-1-1 ist je nach Berechnungsverfahren (Elastizitäts- oder Plastizitätstheorie) der Nachweis der Druckzonenbegrenzung zu führen. Ob dieser Nachweis per Voreinstellung erfolgt, hängt vom Nationalen Anhang ab. Bei der Bemessung nach DIN EN 1992-1-1 beispielsweise ist der Nachweis aktiviert.

Berechnungseinstellung

In der Regel wird bei den Querschnittsnachweisen der Brutto-Betonquerschnitt angesetzt. Wenn Sie jedoch beispielsweise aufgrund höherer Bewehrungsgrade einen Nettoquerschnitt (Bruttoquerschnitt abzüglich Bewehrungsquerschnitt) bei den Querschnittsnachweisen berücksichtigen wollen, so haken Sie das Kontrollfeld 'Nettonbetonfläche' an.

Übergeordnetes Kapitel