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12. März 2020

Funktion "Knoten vereinen": Logik und Anwendungsfall

In RFEM und RSTAB stehen dem Anwender viele Schnittstellen zur Verfügung, welche die Modellierung der Struktur vereinfachen können. Von einer in den Hintergrund gelegten DXF-Folie über den Import von IFC-Objekten, welche sich in Stäbe oder Flächen konvertieren lassen, bis hin zum Import des gesamten statischen Systems aus Revit oder Tekla. Unabhängig von der Leistungsfähigkeit der gewählten Schnittstelle hängt die weitere Verwendbarkeit auch von der Genauigkeit der importierten Daten ab.

Die Erfahrung aus der Support-Tätigkeit hat gezeigt, dass vor allem bei der Zuhilfenahme von DXF-Folien häufiger Modellierungsungenauigkeiten entstehen oder bereits durch den Import in die Struktur geholt werden. Größere Lücken in der Struktur, welche vor allem aus der Umwandlung von Volumenmodellen in Stab oder Flächen resultieren, fallen im Regelfall direkt ins Auge. Weichen die Knotenkoordinaten jedoch nur minimal voneinander ab, was aufgrund einer Vielzahl von Fang-Punkten häufiger bei DXF-unterstützen Modellierungsverfahren vorkommt, ist deren Suche meist etwas aufwändiger. Die Features der Modellkontrolle schaffen hierbei im Regelfall Abhilfe.

Eine spezielle Funktion, welche einerseits bei der Modellkontrolle für "Identische Knoten" aber auch unter "Modell regenerieren" auftaucht, ist die Vereinigung nah beieinander liegender Knoten. Dieses soll im Folgenden näher betrachtet werden.

Im Grunde ist die Funktion klar: Ist der Abstand zweier Knoten kleiner als die angegebene Toleranz, werden diese vereint. Um die Funktionalität zu verdeutlichen, werden die Knoten wie in Bild 02 links definiert. Ebenso wird jeder Knoten mit einer Knotenlast versehen, damit die Auswirkung des Vereinens deutlicher wird.

Der horizontale Abstand beträgt jeweils 0,1 m. Wird die Regenerierung nun mit einer Toleranz größer oder gleich 0,1 m durchgeführt, werden die Knoten vereint (Bild 02 rechts).

Es wird ersichtlich, dass die Nummerierung der Knoten festlegt, welcher der Knoten verschoben beziehungsweise gelöscht wird. In der untersten Zeile ist Knoten 1 aufgrund der niedrigsten Nummer der Ausgangsknoten. Davon ausgehend wird nach weiteren Knoten in der definierten Toleranz gesucht. Knoten 2 fällt hierunter und wird mit Knoten 1 verschmolzen. Knoten Nummer 3 verbleibt an seinem ursprünglichen Ort, da Knoten 2 nun nicht mehr vorhanden ist und der Abstand zu Knoten 1 größer als die Toleranz ist. Ebenso wird von Knoten 3 ausgehend nach weiteren Knoten gesucht. Dadurch geht Knoten 4 in Knoten 3 über.

Als Beweis, dass nicht die Koordinaten für die Priorisierung ausschlaggebend sind, wurde die Reihenfolge in Zeile 2 geändert. Der mittlere Knoten wurde hier mit dem rechten Knoten vereint. In der obersten Zeile befindet sich der Ausgangsknoten in der Mitte. Dies hat zur Folge, dass die benachbarten Knoten beide mit dem Mittleren vereint werden.

Damit ist die Logik dahinter geklärt. Welche Folgen hat dies nun für die Anwendung im realen Fall? Relativ häufig kommen diese Ungenauigkeiten bei der Verbindung von Aussteifungsverbänden mit der restlichen Struktur vor. Dieser Fall wird im folgenden Bild vereinfacht dargestellt.

Über die Modellkontrolle der identischen Knoten können derartige Ungenauigkeiten bei entsprechender Toleranzeinstellung gefunden und korrigiert werden. Um das Feature nun wie gewollt einzusetzen, bietet sich die Darstellung der Knotennummer an. Nur dann kann sichergestellt werden, dass die Diagonale an die Rahmenecke herangezogen wird, und nicht die Stütze inklusive Riegel schief gestellt wird. Der Ablauf wird auch nochmals im zugehörigen Video aufgezeigt.


Autor

Herr Sühnel sorgt für die Qualitätssicherung des Programms RSTAB und ist zudem in der Produktentwicklung und im Kundensupport tätig.

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