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5. Februar 2024

Stabdrehbettungen

Mit Stabdrehbettungen können Sie die Verdrehbehinderung um die Längsachse des Stabes bzw. Stabsatzes durch Bauteile wie Trapezbleche oder Pfetten erfassen. Eine Stabdrehbettung wird bei der Ermittlung des kritischen Biegedrillknickmomentes bzw. des Verzweigungslastfaktors für Biegedrillknicken berücksichtigt, wenn dieses mit dem internen Eigenwertlöser ermittelt wird. Dabei wird eine über den gesamten Stab bzw. Stabsatz konstante Drehfeder angesetzt.

Wichtig

Stabdrehbettungen haben standardmäßig keine Auswirkung auf die Statik-, Stabilitäts- und Modalanalyse. Mit einer Strukturmodifikation können Sie Stabdrehbettungen auch bei diesen Analysen berücksichtigen.

Drehbettungsstyp

In der Liste stehen verschiedene Drehbettungstypen zur Auswahl:

Kontinuierlich

Folgende Angaben sind zur Ermittlung der Steifigkeitsanteile aus einem Trapezblech und der Anschlussverformung notwendig:

  • Name des Blechmaterials
  • Name des Blechs
  • Federsteifigkeit C100
  • Last, die zwischen Blech und Pfette wirkt
  • Durchlaufwirkung
  • Riegelabstand
  • Profilverformung CD,B

Das Material des Trapezblechs können Sie über die Schaltfläche Bibliothek aus der Bibliothek wählen (siehe Bild Materialbibliothek). Nach Auswahl des Materials wird der Elastizitätsmodul automatisch übertragen. Diesen können Sie aber auch manuell definieren.

Das Trapezblech können Sie über die Schaltfläche Bibliothek aus der Bibliothek wählen (siehe Bild Querschnittsbibliothek - Trapezbleche). Nach Auswahl des Trapezblechs werden die Lage, die Dicke, das Trägheitsmoment, der Rippenabstand sowie die Flanschbreite des Profilblechs automatisch übertragen. Diese können Sie aber auch ändern.

Die Steifigkeit der Drehbettung der Verbindung zwischen Profilblech und Pfette CD,A wird gemäß EN 1993-1-3 ermittelt. Die Drehfedersteifigkeit C100 können Sie über die Schaltfläche Bearbeiten aus der Tabelle 10.3 der EN 1993-1-3 übernehmen (siehe Bild Dialog 'Import von Koeffizient C-100 aus Tabelle 10.3, EN 1993-1-3') oder den Wert manuell eintragen.

Des Weiteren ist die Last A, die zwischen Blech und Pfette wirkt zu definieren.

Die Federsteifigkeit CD,A sowie die Last A wird allen Last- bzw. Ergebniskombinationen zugeordnet. Aktivieren Sie das Kontrollfeld 'Unterschiedlich in Abhängigkeit von der Belastung' für eine lastfallweisen Zuordnung. Die Zuordnung können Sie dann im Register Lastabhängige Kennwerte vornehmen (siehe Bild Register 'Lastabhängige Kennwerte').

Die Durchlaufwirkung wirkt sich auf den Beiwert k der Drehbettung aus der Profilverformung des Trapezblechs CD,C aus. Für ein Endfeld ist k = 2 und ein Innenfeld k = 4.

Den Riegelabstand können Sie manuell eintragen. Alternativ können Sie diesen auch grafisch festlegen, indem Sie über die Schaltfläche Pfeil rechts die Funktion 'Messen' wählen. Anschließend können Sie zwei Fangpunkte im Arbeitsfenster wählen, um den Abstand zwischen diesen zu übernehmen.

Aktivieren Sie das Kontrollfeld 'Profilverformung CD,B', wenn Sie die Drehsteifigkeit infolge Profilverformung des Trägers berücksichtigen wollen. Der Anteil der Profilverformung kann nur bei konstanten I-Profil-Bauteilen berechnet werden, nicht jedoch bei gevouteten Stäben oder Nicht-I Querschnitten.

Diskret

Für die Ermittlung des Steifigkeitsanteils aus Einzelstützungen wie z. B. Pfetten sind folgende Angaben
erforderlich:

  • Name des Querschnittsmaterials
  • Name des Querschnitts
  • Drehsteifigkeit CD,A
  • Durchlaufwirkung
  • Profilverformung CD,B
  • Pfettenabstand
  • Riegelabstand

Das Material können Sie über die Schaltfläche Bibliothek aus der Bibliothek wählen (siehe Bild Materialbibliothek). Nach Auswahl des Materials wird der Elastizitätsmodul automatisch übertragen. Diesen können Sie aber auch manuell definieren.

Den Querschnitt können Sie über die Schaltfläche Bibliothek aus der Bibliothek wählen. Nach Auswahl des Querschnitts wird das Trägheitsmoment automatisch übertragen. Dieses können Sie aber auch ändern.

Die Anschlusssteifigkeit CD,A können Sie wahlweise als unendlich großen Wert ansetzen oder auch manuell definieren. Tragen Sie bei der manuellen Definition die Drehsteifigkeit CD,A direkt im Abschnitt 'Parameter' ein.

Die Durchlaufwirkung wirkt sich auf den Beiwert k der Drehbettung CD,C aus. Für ein Endfeld ist k = 2 und ein Innenfeld k = 4.

Aktivieren Sie das Kontrollfeld 'Profilverformung CD,B', wenn Sie die Drehsteifigkeit infolge Profilverformung der Pfette berücksichtigen wollen. Der Anteil der Profilverformung kann nur bei Pfetten mit I-Profilen berechnet werden, nicht jedoch bei Pfetten mit Nicht-I Querschnitten.

Den Abstand der Pfetten und den der Riegel können Sie manuell angegeben. Alternativ können Sie diese auch grafisch festlegen, indem Sie über die Schaltfläche Pfeil rechts die Funktion 'Messen' wählen. Anschließend können Sie zwei Fangpunkte im Arbeitsfenster wählen, um den Abstand zwischen diesen zu übernehmen.

Manuell

Die Drehfedersteifigkeit CD können Sie auch manuell vorgeben.

Zuordnung zu Stab oder Stabsatz

Stabdrehbettungen sind Stablagern zuzuordnen. Die Zuordnung von Stabdrehbettungen zu einem oder mehreren Stablagern kann über den Bearbeitungsdialog des Stablagers erfolgen. Wählen Sie hierzu zunächst in der Liste 'Nichtlinearität / Fiktive Steifigkeiten' des Registers 'Basis' die fiktive Steifigkeit 'Drehbettung um x' aus.

Im Register 'Drehbettung' können Sie dann die gewünschte Drehbettung zuordnen.

Die Stabdrehbettung kann auch im Bearbeitungsdialog der Stabdrehbettung einem Stablager grafisch über die Schaltfläche Objekte in der Grafik wählen zugewiesen werden. Dem Stablager muss jedoch bereits eine Drehbettung zugeordnet sein.

Die Stablager mit den darin definierten Stabdrehbettungen sind entweder den Stäben oder den übergeordneten Stabsätzen zuzuweisen. Ordnen Sie das Stablager über den Bearbeitungsdialog des Stabes bzw. Stabsatzes, die Auswahl aus dem Dialog der Stablager oder über die Eingabetabelle zu.

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