Alle im Modell vorhandenen Querschnitte werden in den Eingabedaten des Bemessungs-Add-Ons erneut aufgeführt.
Zulässige Querschnitte
Die Schriftfarbe der Querschnitte gibt Ihnen Auskunft über die Nutzung und Zulässigkeit des Querschnitts im gewählten Bemessungs-Add-On:
- blau = Querschnitt im gesamten Modell nicht genutzt
- rot = Querschnitt nicht zur Bemessung im aktiven Add-On geeignet
- grau = Objekte mit diesem Querschnitt nicht zur Bemessung im aktiven Add-On ausgewählt
- schwarz = Objekte mit diesem Querschnitt zur Bemessung im aktiven Add-On ausgewählt
In der Stahlbemessung sind nur Querschnitte mit Materialien vom Typ Stahl zulässig (siehe auch Kapitel Materialien). Zudem bestehen Beschränkungen hinsichtlich des Querschnittstyps. Unabhängig von der Auswahl im Kontrollfeld 'Zu bemessen' werden Objekte mit ungültigen Materialien bei der Bemessung nicht berücksichtigt (automatische Einordnung in 'Nicht gültig / deaktiviert').
Querschnitte aus der Bemessung entfernen
Bei allen gültigen Querschnitten können Sie über Deaktivieren des Kontrollfeldes 'Zu bemessen' alle Objekte mit diesem Querschnitt deaktivieren. Damit werden diese Objekte in die Spalte 'Nicht gültig / deaktiviert' eingeordnet und somit aus der Bemessung entfernt (siehe auch Zu bemessende Objekte).
Querschnittstyp
Der Querschnittstyp eines Querschnitts gibt Hinweise zur möglichen Bemessung. Manche Querschnittstypen sind für die Bemessung im Add-On nicht zugelassen oder nur mit Einschränkungen nutzbar. Die folgenden Querschnittstypen sind in der Stahlbemessung zugelassen:
- Genormt - Stahl
- Parametrisch - Dünnwandige
- Parametrisch - Stäbe
- Zusammengesetzt - Stahl
- Allgemein durch RSECTION
Querschnittsklassifizierung (nur für EN 1993)
Diese Spalte steht nur bei Auswahl der Bemessungsnorm EN 1993 zur Verfügung. Standardmäßig ist die automatische Querschnittsklassifizierung aktiviert, sofern für den Querschnitt Einzelfelder hinterlegt sind. Die c/t-Verhältnisse der vorhandenen Einzelfelder werden überprüft und die Einstufung erfolgt automatisch in die Querschnittsklassen 1-4.
Sind keine Einzelfelder für lokales Beulen entsprechend der gewählten Bemessungsnorm zu einem Querschnitt hinterlegt, so wird der Querschnitt automatisch in Klasse 3 eingestuft und anschließend elastisch bemessen. Eine Überprüfung der c/t-Verhältnisse und Nachweise für lokales Beulen sind dann nicht möglich.
Wählen Sie die Option 'Klasse 1/2', um eine Bemessung mit den plastischen Querschnittswiderständen ohne weitere Überprüfung der c/t-Teile zu erhalten. Wählen Sie 'Klasse 3' für eine elastische Bemessung bei der ebenfalls keine weitere Überprüfung auf lokales Beulen durchgeführt werden soll. Bei 'Klasse 4 möglich' erfolgt die Überprüfung, ob effektive Querschnittswerte zu berücksichtigen sind. Je nach Ergebnis wird der Querschnitt in Klasse 3 oder Klasse 4 eingestuft und dementsprechend bemessen.
Bemessung kaltgeformter Querschnitte (nur für EN 1993 und AISC)
Für kaltgeformte Querschnitte sind meist besondere Nachweise zum lokalen Beulen und zur Querschnittsstabilität notwendig. Besitzt ein Querschnitt die Herstellungsart 'Kaltgeformt' und ist als Bemessungsnorm EN 1993 gewählt, dann werden die Nachweise für Objekte mit diesem Querschnitt automatisch nach EN 1993-1-3 geführt (außer kaltgeformte Hohlprofile). Ist die Bemessungsnorm AISC 360 gewählt, so werden kaltgeformte Querschnitte nach AISI S100 nachgewiesen. Für andere Bemessungsnormen ist derzeit keine gesonderte Bemessung von kaltgeformten Profilen implementiert.
Anpassung von Querschnitten
Die Eigenschaften eines Querschnitts können im Bearbeitungsdialog des Querschnitts angepasst werden. Mit einem Doppelklick auf eine Zeile oder mit Klick auf die Schaltfläche gelangen Sie direkt in den Bearbeitungsdialog des Querschnitts.
In der Spalte 'Optionen' sind Icons für verschiedene vorhandene Einstellungen oder modifizierte Werte hinterlegt, so können Sie schnell einen Überblick gewinnen und zum Beispiel nach dünnwandiger Theorie berechnete Querschnitte erkennen.
Zur Erzeugung und Bemessung von beliebigen Querschnitten können Sie das Programm RSECTION benutzen.
Hinweise zur Spannungsermittlung
Finden für einen Querschnitt spannungsbasierte Nachweise statt, so werden die benötigten Spannungen entsprechend der gewählten Berechnungstheorie im Querschnitt ermittelt. Aktivieren Sie für einen Querschnitt die 'Dünnwandige Berechnung', um alle Querschnittswerte und auch die zur Bemessung genutzten Spannungen nach dünnwandiger Theorie zu ermitteln. Ist diese Option nicht aktiviert, so werden Querschnittswerte und Spannungen basierend auf der FE-Lösung ermittelt.
Um die in einem Nachweis genutzten Spannungswerte nachzuvollziehen, können Sie die Einheitsspannungen der entsprechenden Ermittlungsart als Grundlage nehmen. Diese werden ihnen im Bearbeitungsdialog des Querschnitts angezeigt.
Weitere Informationen zur Spannungsermittlung und den genutzten Berechnungstheorien finden Sie in den entsprechenden Kapiteln des Online-Handbuchs zum Programm RSECTION.
Hinweise zur Bemessung von RSECTION-Querschnitten
Die Möglichkeiten zur Bemessung von Querschnitten aus RSECTION sind abhängig von der gewählten Modellierung der Querschnitte. Besitzt ein Querschnitt Elemente, so werden automatisch Einzelfelder erzeugt für die eine Berechnung effektiver Querschnittswerte möglich ist. Sind keine Elemente, sondern lediglich Teile im Querschnitt definiert, so können keine Einzelfelder erzeugt werden und eine automatische Querschnittsklassifizierung ist nicht möglich.
Anderen Querschnitt für die Bemessung verwenden
Soll für die Bemessung ein anderer Querschnitt als für die RFEM-Berechnungen genutzt werden, so können Sie hier für jeden Querschnitt den jeweilig zu nutzenden Querschnitt auswählen. Die Schnittgrößen werden hiervon nicht beeinflusst und ebenso für den anderen Querschnitt zur Bemessung angesetzt.
Ist in dieser Spalte ein anderer Querschnitt hinterlegt, dann stehen Ihnen im Kontextmenü weitere Optionen zur Verfügung (Querschnitt an RFEM übergeben, Alle Querschnitte an RFEM übergeben, Querschnitt aus RFEM übernehmen, Alle Querschnitte aus RFEM übernehmen).
Vereinfachte Querschnittsoptimierung
Für Standardisierte Querschnitte ist eine Optimierung der Querschnitte aus ihrer jeweiligen Reihe der Querschnittsbibliothek möglich. Hierbei wird der kleinstmögliche Querschnitt aus der entsprechenden Reihe herausgesucht, für den alle Nachweise ein kleineres Nachweiskriterium als der in den Globalen Einstellungen festgelegte Grenzwert liefern.
Für diese vereinfachte Querschnittsoptimierung der standardisierten Querschnitte gelten die gleichen Randbedingungen wie für die Nutzung eines anderen Querschnitts zur Bemessung. Mit den gegebenen Schnittgrößen werden die Nachweise für alle zu optimierenden Querschnittsvarianten geführt und anschließend die optimale Variante angezeigt.
Für den abschließenden Nachweis sollten Sie daher die optimierten Querschnitte an RFEM übergeben und anschließend eine Neuberechnung durchführen. Eine umfassende Strukturoptimierung ist nur mit dem Add-on Optimierung & Kosten / CO2-Emissionsabschätzung möglich.