Die Definition von Stabquersteifen ermöglicht Ihnen die Festlegung der Randbedingungen für die Verwölbung ω bei der Berechnung von Stäben mit 7 Freiheitsgraden. Die Wölbfedersteifigkeit an einer bestimmten Stelle können Sie direkt vorgeben oder für verfügbare Typen automatisch berechnen lassen (siehe auch Abschnitt resultierende Wölbfeder).
Zuordnung zu Stab oder Stabsatz
Stabquersteifen sind in RFEM und RSTAB als 'Typ für Stäbe' organisiert. Die Zuordnung von Stabquersteifen zu einem oder mehreren Stäben kann somit über den Bearbeitungsdialog des Stabes, die Auswahl aus dem Dialog der Stabquersteifen oder über die Eingabetabelle erfolgen.
Zudem können Stabquersteifen auch einem Stabsatz zugeordnet werden. Die relative Position der Steifentypen wird dann auf die Länge des gesamten Stabsatzes bezogen. Zu beachten ist, dass die Stabquersteifen entweder dem Stab oder dem übergeordneten Stabsatz zugewiesen werden können.
Steifentyp und Position
Legen Sie im Abschnitt Steifentyp und Position alle im Stab vorhandenen Steifentypen und deren Position fest. Mit der Schaltfläche können Sie für die Eingabe der Position zwischen der absoluten und relativen Eingabe wechseln. Mit der Schaltfläche können Sie die Liste entsprechend der Positionen sortieren.
Folgende Typen stehen aktuell zur Verfügung:
- Flachsteifen
- Stirnplatten am Stabanfang und -ende
- U-Profile
- Winkelprofile (Anschluss beider Schenkel an den versteiften Steg)
- Angeschlossene Stützen am Stabanfang und -ende
- Wölbfedern
Je nach Querschnitt des Stabes kann es zu Einschränkungen bei der Zuordnung der Typen kommen. Für allgemeine Querschnitte (z.B. aus RSECTION) sind nur Steifen des Typs 'Wölbfeder' zugelassen. Bei Zuordnung eines inkompatiblen Steifentyps wird Ihnen eine entsprechende Warnmeldung angezeigt.
Manche Steifentypen (beispielsweise Flachsteifen) erfordern eine Eingabe zur Steifenposition (links-, rechts- oder beidseitig). Als linke Seite wird hierbei die in negativer y-Richtung liegende Seite betrachtet.
Aktivieren Sie das Kontrollkästchen 'Mehrfach', um weitere Steifen des gleichen Typs am Träger anzuordnen. In den Parametern können Sie nun die Steifenanzahl und den Abstand der Wiederholungen vorgeben.
Parameter
In diesem Abschnitt des Dialogs definieren Sie die wesentlichen Eigenschaften jedes Steifentyps. Hierbei sind zumeist Angaben zu Material und Abmessungen der Steife erforderlich.
Haben Sie zudem eines der Bemessungs-Add-Ons Stahlbemessung oder Aluminiumbemessung aktiviert, so ist je nach dort gewählter Bemessungsnorm das Kontrollkästchen 'Im Bemessungs-Add-On berücksichtigen' verfügbar. Weitere Informationen zur Berücksichtigung der Stabquersteifen in den Bemessungs-Add-Ons finden Sie in den entsprechenden Kapiteln der Add-On-Handbücher:
Resultierende Wölbfeder
Die resultierende Wölbfeder wird für jeden Quersteifentyp und den vorliegenden Querschnitt automatisch entsprechend der eingegeben Parameter berechnet. Im unteren Dialogbereich wird der Wert ausgegeben, insofern ein eindeutiger Wert für alle Situationen existiert. Ansonsten werden in diesem Feld Maximal- und Minimalwert ausgegeben (beispielsweise bei Nutzung an mehreren Stäben mit unterschiedlichen Querschnittshöhen). Die Berechnungsformeln für verschiedene Typen von Wölbsteifen finden Sie im Fachbeitrag Berechnung von Wölbfedern zur Berücksichtigung beim Biegedrillknicknachweis bei offenen Querschnitten.
Bei der benutzerdefinierten Vorgabe einer Wölbfeder wird die eingegebene Steifigkeit an der definierten Stelle angesetzt. Sie können ebenso den Ansatz einer starren Wölbeinspannung wählen.
Berechnung von Stäben mit 6 Freiheitsgraden
Bei der Berechnung von Stäben mit 6 Freiheitsgraden haben Stabquersteifen keinen Einfluss auf die Systemsteifigkeit. Sie können sie jedoch bei der Bemessung mit den Add-Ons Stahlbemessung und Aluminiumbemessung berücksichtigen, indem Sie das Kontrollkästchen 'Im Bemessungs-Add-On berücksichtigen' aktivieren (siehe auch Abschnitt Parameter).