Die Wände eines oder auch mehrerer Geschosse können zu Wandscheiben zusammengefasst werden. RFEM erzeugt dann für jede dieser Wandscheiben einen Ergebnisstab , der die Flächenschnittgrößen durch eine Integration in Stabschnittgrößen konvertiert. So können Sie die Kräfte in jeder Schubwand auswerten und die Wandscheiben auch als Stäbe bemessen, beispielsweise bei Beton- oder Holzmaterialien.
Um eine Wandscheibe zu definieren, klicken Sie in der Kategorie 'Gebäudemodell' den Eintrag Wandscheiben mit der rechten Maustaste. Im Kontextmenü wählen Sie dann die Option Neue Wandscheibe.
Im Dialog 'Wandscheiben' können Sie dann die Eigenschaften der Geschosswände festlegen.
Zuweisbare Objekte
Sie können eine Wandscheibe über Flächen und Flächenzellen beschreiben oder über Stäbe. Wählen Sie die geeignete Option in der Liste aus (siehe Bild oben).
Flächen und Flächenzellen / Stäbe
Wählen Sie die Flächen und Flächenzellen bzw. Stäbe über die Schaltfläche
grafisch am Modell aus. Die Nummern der Objekte lassen sich nicht manuell eintragen.
Die Wandscheiben brauchen nicht in einer Ebene liegen; sie können auch räumliche Formen aufweisen.
Falls die Geschossen unregelmäßige Geometrien aufweisen, können die Flächen durch interne Linien geteilt und Flächenzellen erzeugt werden. Diese können Sie dann entsprechend zuweisen. So lassen sich verzerrte Ergebnisse oder Probleme bei der Bemessung vermeiden (beispielsweise Bewehrungsstäbe in Öffnungen).
Segmente
Wenn die Objekte korrekt definiert sind, erzeugt das Programm für jedes Geschoss ein "Segment" mit einem Ergebnisstab, der die Schnittgrößen der Flächen, Flächenzellen oder Stäbe integriert.
In der Tabelle sind die Koordinaten jeder Geschossdecke, die Nummern der generierten Ergebnisstäbe und die zugeordneten Querschnitte aufgelistet.
Mit den Schaltflächen am Ende der Tabelle können Sie die Eigenschaften der generierten Stabsätze
, Stäbe
und Querschnitte
überprüfen. Die Objekte lassen sich nicht bearbeiten.
Informationen
In diesem Abschnitt finden Sie spezifische Informationen zur aktuellen Wandscheibe. In der ersten Werte-Spalte sind die analytischen Informationen aufgelistet, in der zweiten Spalte die Informationen, die sich auf Basis des generierten FE-Netzes ergeben.
Der Massenschwerpunkt einer Wandscheibe wird auch am Modell dargestellt
Optionen
Die Option 'Ergebnisschnitte generieren' bietet die Möglichkeit, Horizontalschnitte in der Wandscheibe anzulegen. Wenn Sie das Kontrollfeld anhaken, werden mehrere Ergebnisschnitte erzeugt. Im Abschnitt 'Informationen' können Sie die Anzahl und Nummern dieser Schnitte ablesen. Für jede Geschosshöhe werden zwei Schnitte angelegt, die einmal die Ergebnisse der Wandfläche oberhalb und einmal die der Wandfläche unterhalb erfassen.
Die Ergebnisse in den Schnitten können Sie wie gewohnt am Modell auswerten.
Querschnitt
Für jedes Segment der Wandscheibe erzeugt das Programm einen Ersatzquerschnitt und weist ihn dem Ergebnisstab zu. Der Stabquerschnitt entspricht der Flächendicke und der Breite des Segments. In der Regel entsteht so ein massives Rechteckprofil mit dem Querschnitttyp 'R_M1'.
Bei Wandscheiben, die nicht in einer Ebene liegen, wird ein entsprechender RSECTION-Querschnitt erzeugt (siehe Bild Wandscheibe über zwei Geschosse mit zwei Ergebnisstäben).
Bemessungseigenschaften
Die Schnittgrößen des Wandscheiben-Ergebnisstabes können in einigen Bemessungs-Add-Ons über eine Stabbemessung nachgewiesen werden, beispielsweise im Zuge der Beton- oder Holzbemessung. Haken Sie hierzu das Kontrollfeld Bemessungseigenschaften im entsprechenden Abschnitt an.
Damit werden im Dialog mehrere Register ergänzt, in denen Sie die Vorgaben für die Bemessung treffen können.
Bei den Tragfähigkeitskonfigurationen der Betonbemessung besteht die Möglichkeit, spezielle Konstruktionsregeln für die vertikale und horizontale Bewehrung von Wandscheiben anzuwenden (siehe Kapitel Wandartige Träger).