Die ineinander gesteckten Bauteile eines Teleskopauslegers von beispielsweise einer Baumaschine transportieren ihre Kräfte mechanisch zwischen den Bauteilen.
Diese spezielle Kraftübertragung kann man in RSTAB 9 wie folgt lösen:
Die Steckverbindung in der Skizze besteht aus vier Stäben. Im Überlappungsbereich liegen zwei Stäbe (Stäbe 2 und 4) übereinander.
Übereinanderliegende Stäbe können mithilfe von Knotenfreigaben erzeugt werden. Hierzu ist an dem Knoten 2 eine Knotenfreigabe zu definieren, die die Stäbe 1 und 2 frei gibt. Durch die Knotenfreigabe entsteht der Knoten 5, der als Endknoten des Stabes 1 und Anfangsknoten des Stabes 2 fungiert. Stab 1 und 2 sind biegesteif miteinander verbunden.
Der Überlappungsstab 4 kann nun zwischen Knoten 2 und Knoten 3 definiert werden. An Knoten 3 ist ebenfalls eine Knotenfreigabe zu definieren, die die Stäbe 3 und 4 frei gibt. Durch die Knotenfreigabe entsteht der Knoten 6, der als Endknoten des Stabes 4 und Anfangsknoten des Stabes 3 fungiert. Stab 3 und 4 sind biegesteif miteinander verbunden.
Damit die Kraft getreu der Konstruktion über ein Kräftepaar nur an den Enden der Überlappungsstäbe transportiert wird, sind Kopplungsbedingungen zwischen den Knoten 2 und 5 sowie den Knoten 3 und 6 in den Knotenfreigaben als Knotenfreigabe-Typ zu definieren.
Hierbei soll ein Momentengelenk in den Knotenfreigaben zwischen Knoten 2 und 5 sowie zwischen Knoten 3 und 6 dafür sorgen, dass sich die Biegemomentbelastung zwischen dem roten (Stab 1 und 2) und grünen Stabzug (Stab 3 und 4) über ein Kräftepaar an den Enden der Überlappungsstäbe überträgt.
Ein Normalkraftgelenk in der Knotenfreigabe zwischen Knoten 3 und 6 soll dafür sorgen, dass eine Normalkraftbelastung nur bei der geplanten Fixierung zwischen dem grünen und roten Stabzug übertragen wird.