Grundsätzlich ist es schwer, pauschale Aussage zur optimalen Hardware zu machen. Es hängt immer davon ab, was Sie für Modelle berechnen möchten. Die folgenden Hinweise helfen Ihnen, einen für Ihre Zwecke optimal geeigneten Computer zu konfigurieren.
Prozessor
Die Berechnung von RFEM profitiert von mehreren Rechenkernen. Allerdings gilt hier, das mehr Kerne nicht in jedem Fall besser sind.
Wenn die Berechnung auf sehr viele Kerne verteilt wird, dann nimmt der Datenverkehr zu und die Verbindungen zwischen den Kernen und den Speicher werden immer mehr zum Engpass.
Untersuchungen haben ergeben, dass für die Berechnung in RFEM maximal ca. 20 Kerne sinnvoll sind.
Inten XEON-CPUs und AMD EPYC-CPUs bringen bei unserer Software keinen Vorteil gegenüber Desktop-CPUs, eher im Gegenteil. In vielen Situationen kann RFEM nur einen Kern nutzen. Um hier eine gute Leistung zu erzielen, ist eine hohe Turbo-Taktfrequenz wichtig. Bei XEON-Prozessoren ist diese tendenziell niedriger als bei Desktop-Prozessoren.
Konkret empfehlen wir Ihnen einen der folgenden Prozessoren:
- Intel Core i9 14900KS
- Intel Core i9 14900KF
- Intel Core i9 14900K
- Intel Core i7 14700KF
- Intel Core i7 14700K
- AMD Ryzen 9 9950X
- AMD Ryzen 9 9900X
- AMD Ryzen 7 9700X
Die Endung "K" bei den Intel-Prozessoren bedeutet, dass die Prozessoren übertaktfähig sind. Die Taktfrequenz kann also je nach Temperatur besser an die Rechenlast angepasst werden.
Die Endung "KF" bzw. "F" bezeichnet Intel-Prozessoren, die keine eingebaute GPU haben. Sie kosten etwas weniger als die gleichen Prozessoren mit eingebauter GPU. Da wir für RSTAB und RFEM sowieso empfehlen, eine Grafikkarte zu verbauen, ist eine im Prozessor integrierte GPU nicht notwendig. Deswegen sind diese Prozessoren besonders zu empfehlen.
Moderne Prozessoren haben eine ausgeklügeltes Temperatur-Management. Je nach Temperatur im Prozessor wird die Taktfrequenz dynamisch angepasst. Das bedeutet, dass eine gute Kühlung des Prozessors die Performance verbessern kann. Deswegen raten wir zu einem großzügig dimensionierten Computer-Gehäuse und einem guten Lüfter für den Prozessor.
RAM
Wir empfehlen, den Computer zunächst mit 32 GB RAM auszurüsten. Es ist sinnvoll, das Mainboard so mit RAM zu bestücken, dass ein einfaches Aufrüsten möglich ist.
Die Desktop-Prozessoren verfügen über zwei Speicherkanäle. Beide Kanäle sollten mit Speicherbausteinen bestückt werden.
Alle RAM-Bausteine sollten vom gleichen Typ sein.
Die optimale Größe des RAMs hängt in RFEM vom FE-Netz des Modells bzw. in RSTAB von der Stabanzahl ab. Leider kann man nicht aus der Anzahl der FE-Knoten oder Stäbe direkt auf die Größe des notwendigen Speichers geschlossen werden. Es hilft nur Testen.
ECC-Speicher, wie er in manchen Workstations angeboten wird, hat für RFEM und RSTAB in Bezug auf die Geschwindigkeit keinen Nutzen.
Grafikkarte
Jede moderne Grafikkarte mit einer GPU von NVIDIA oder AMD ist für die Arbeit mit RFEM 6 / RSTAB 9 geeignet. Nicht geeignet sind die integrierten Grafik-Prozessoren von Intel.
Für RFEM 6 / RSTAB 9 sind nicht die teureren NVIDIA-Quadro-Karten notwendig. Wir empfehlen stattdessen eine „Spiele-Karte“, z. B. zu einer Mittelklasse-Grafikkare mit einer RTX 40XX-GPU (Ada Lovelace-Architektur).
Die Größe des Speichers auf der Karte ist für RFEM 6 / RSTAB 9 nicht relevant.
Wichtig ist, dass der aktuelle Treiber für die Grafikkarte installiert wird.
Wenn der Computer zusätzlich zur Grafikkarte eine im Prozessor integrierte GPU hat, dann sollte sichergestellt werden, dass RFEM 6 / RSTAB 9 auch tatsächlich die leistungsstarkt Grafikkarte benutzt. In RFEM 6 / RSTAB 9 kann die verwendete GPU so festgestellt werden:
- Öffnen Sie RFEM 6 / RSTAB 9.
- Klicken Sie in das Menü Hilfe > Systeminformationen.
- Kontrollieren Sie den Eintrag Grafikkarte > Renderer. Diese GPU wird vom Programm benutzt.
Wird hier nicht die richtige GPU angezeigt, dann muss in den Grafikeinstellungen der Windows-Systemsteuerung RFEM 6 / RSTAB 9 die richtige Grafikkarte zugewiesen werden.
Bildschirm
Der Bildschirm sollte mindestens eine Auflösung von 1920 x 1080 Pixel haben. Ansonsten werden eventuell Fenster nicht vollständig dargestellt.
4K-Monitore werden unterstützt.
Massenspeicher
Eine schnell angebundene SSD (möglichst per PCIe 5.0) ist sinnvoll. Bei der Rechengeschwindigkeit bringt das allerdings nur in Ausnahmefällen einen Vorteil. Das Öffnen und Speichern großer Dateien ist aber schneller.
Wenn die SSD in mehrere logische Laufwerke partitioniert werden muss, dann achten Sie darauf, dass auf dem Systemlaufwerk (c:) genügend Platz ist. Im Benutzerprofil, was gewöhnlich auf dem Laufwerk c: liegt, speichern RFEM 6 und RSTAB 9 während der Berechnung große Mengen an temporären Daten ab.
Software
Ganz entscheidend für die Rechengeschwindigkeit kann die Software sein, die sonst noch im Hintergrund läuft.
Im Hintergrund laufende Antiviren-Software kann die Berechnung erheblich verlangsamen. RFEM 6 und RSTAB 9 müssen während der Berechnung viele Dateien in den Arbeitsordner schreiben und wieder daraus lesen. Es könnte einen positiven Effekt auf die Rechengeschwindigkeit haben, wenn Sie diesen Ordner aus der Echtzeit-Überwachung Ihrer Antiviren-Software ausnehmen.
BIOS-Update
Erfahrungen von Kunden haben gezeigt, dass bei einem mit viel RAM ausgestatteten Computer die Firmware auf dem Motherboard nicht optimal lief. Das führte zu einer deutlich verringerten Rechengeschwindigkeit. Wenn Sie ein sehr neues Board einsetzen, dann sollten Sie prüfen, ob ein BIOS-Update verfügbar ist.