Wie bereits erwähnt, sollen für das Primär- und das Sekundärtragwerk getrennte Bauzustände definiert werden. In RFEM 6 werden die Bauzustände im Dialog 'Bauzustände' verwaltet, der über den Navigator - Daten aufgerufen werden kann.
Im Register 'Basis' des Dialogs sind die Strukturelemente anzugeben, für die eine Änderung im Bauablauf stattfinden soll. Soll zum Beispiel im aktuellen Bauzustand eine Fläche hinzugefügt werden, so muss die Option 'Fläche' ausgewählt werden. Mit dem Anhaken eines Elements im Abschnitt 'Änderungen im Vergleich zum vorherigen Bauzustand' wird ein entsprechendes Register im Dialog ergänzt, in dem Sie dann die entsprechende Auswahl und Detaileinstellungen vornehmen können. Um den ersten Bauzustand (im Beispiel 'Form 1' genannt) zu definieren, haken Sie die Kontrollfelder 'Stäbe' und 'Knotenlager' an.
Das Hinzufügen und Deaktivieren von Strukturelementen funktioniert für die verschiedenen Elemente relativ ähnlich. Sobald im Register 'Basis' unter 'Änderungen im Vergleich zum vorherigen Bauzustand' die entsprechenden Register für die Elemente aktiviert wurden, können dort dann die zu aktivierenden oder deaktivierenden Elemente im Einzelnen festgelegt werden. Mittels der Schaltfläche lassen sich die Objekte auch grafisch auswählen. Über die Schaltfläche kann die Auswahl aufgehoben werden. Alle Objekte, die bereits in vorangegangenen oder dem aktivem Bauzustand aktiviert wurden, werden unter 'Aktiv' angezeigt. In diesem Beispiel sollen die zuvor definierten Elemente und Knotenlager für den ersten Bauzustand aktiviert werden.
Im nächsten Schritt sind dem Bauzustand die Lastfälle zuzuordnen, die berücksichtigt werden sollen. Diese Zuordnung erfolgt im Dialog 'Lastfälle und Kombinationen', Register 'Bauabschnitte' und Unterregister 'Lastfälle'. Hier finden Sie eine Liste mit allen verfügbaren Lastfällen für den selektierten Bauzustand. Mit der Schaltfläche können Sie der Bauphase einen Lastfall als 'ständig' zuordnen, mit der Schaltfläche als 'nicht ständig'. Die Lastfälle lassen sich auch mit einzeln oder mit komplett einem Bauzustand zuweisen. Anhand des Lastfalltyps wird entschieden, ob der Lastfall als 'ständig' oder 'nicht ständig' klassifiziert wird.
Im ersten Bauzustand sind beide Lastfälle als 'ständig' zu betrachten. Damit werden diese Lastfälle in das System "eingeprägt" und deren Wirkungen (Spannungen und Dehnungen) auf die nachfolgenden Bauzustände übertragen. Nicht ständige Lastfälle sind dagegen nur in dem Bauzustand wirksam, dem sie zugeordnet sind.
Abschließend kann über die Schaltfläche 'Berechnen' der jeweilige Bauzustand analysiert werden. Das Ergebnis der Berechnung ist im Bild Form 1 dargestellt.