Berechnungsmodell
Als Berechnungsmodell wird eine Isolierglasscheibe mit einer Höhe von 2 m und einer Breite von 1 m gewählt. Der Lastangriff der Horizontallast von 0,5 kN liegt bei 1,10 m. Als Scheibenaufbau wurde Isolierglas 5-16-5 gewählt.Verformungsberechnung
Durch das abgeschlossene Volumen des Scheibenzwischenraums ist die Bemessung beider Scheiben nicht ganz trivial. Die Belastung einer Scheibe bewirkt zwangsläufig auf Grund des gekoppelten Systems auch eine Belastung der zweiten Scheibe und somit eine Lastverteilung auf beide Scheiben. Die Größe der Lastverteilung ist jeweils vom gewählten Scheibenaufbau beziehungsweise von der Steifigkeit der Einzelscheiben abhängig.Üblicherweise wird zur Berechnung von Isoliergläsern ein FEM-Programm (zum Beispiel RFEM, RF-GLAS) herangezogen, welches die statische Problemstellung löst. In [1] sind jedoch auch Formeln zur analytischen Betrachtung abgebildet.
Berechnet man für unser Beispiel die Verformungen händisch, ergeben sich folgende Werte.
Volumenberechnung unter Einheitslast
Berechnung Hilfsgrößen
Druck im Scheibenzwischenraum
Aus diesen Werten lässt sich nun die Durchbiegung in Feldmitte ermitteln.
Aus der Streckenlast
sowie aus interner Last
ergibt sich eine resultierende Verformung der belasteten Scheibe von
6,0 mm - 2,2 mm =3,8 mm.
Dieser Wert deckt sich fast exakt mit der numerischen Berechnung von RF-GLAS: uz = 3,5 mm. Die kleinen Unterschiede treten auf, da die Berechnungsformeln linearisiert sind und das Programm nach Theorie III. Ordnung sowie mit Ansatz einer Membrantragwirkung rechnet.
Die sekundär belastete Scheibe wird durch den im SZR vorherrschenden Gasdruck verformt. Da beide Scheiben dieselbe Steifigkeit besitzen, wurde dieser Wert bereits zuvor mit uz = 2,2 mm berechnet.