Theoretischer Hintergrund
Der Lastangriffspunkt einer Last hat eine entscheidende Auswirkung auf die Ermittlung des kritischen Biegedrillknickmomentes. Eine Last, die am Obergurt in Richtung des Schubmittelpunktes gerichtet angreift, wirkt destabilisierend. Eine Kraft, die am Untergurt zieht, hat eine stabilisierende Wirkung.
Definition in RF-/STAHL EC3 und RF-/STAHL AISC
Innerhalb der Detail-Einstellungen kann im Register "Stabilität" die Art der Ermittlung des idealen Biegedrillknickmomentes gewählt werden, siehe Bild 1.
Bei automatischer Ermittlung kann festgelegt werden, ob der Lastangriffspunkt äußerer Querlasten am Profilrand des Querschnitts zum Schubmittelpunkt gerichtet, im Schubmittelpunkt, oder am anderen Profilrand vom Schubmittelpunkt weggerichtet, liegen soll.
Die standardmäßige Voreinstellung ist die ungünstige Variante, das heißt "zum Schubmittelpunkt gerichtet", destabilisierend. So erhält man ein vergleichsweise geringes Biegedrillknickmoment.
Vorzeichenregelung der Lastangriffslage zg
Da hier eine allgemeingültige Lösung gefunden werden muss, ohne Kenntnis einer Stab- oder Querschnittsdrehung, erfolgt die Vorzeichendefinition mit Hilfe der Lastrichtung in Bezug auf die Lage des Schubmittelpunktes.
Eine positive Querlast, die zum Schubmittelpunkt zeigt, erhält eine positive Exzentrizität.
Eine positive Querlast, die vom Schubmittelpunkt weg zeigt, erhält eine negative Exzentrizität.