Das allgemeine Konzept der Erdbebenanalyse in RFEM 6 basiert auf der Erstellung eines Lastfalls für die Modalanalyse bzw. das Antwortspektrenverfahren. Ein Lastfall vom Typ Modalanalyse wird benötigt, um die Eigenschwingungswerte zu erhalten.
Dieser Lastfall wird dann in einen Lastfall des Antwortspektrenverfahrens importiert, in dem ein Antwortspektrum zugewiesen und die relevanten Formen ausgewählt werden können. Die detaillierte Vorgehensweise wird im Knowledge-Base-Artikel “Erdbebenbemessung in RFEM 6” erläutert.
Sobald die Erdbebenbemessung nach dem Antwortspektrenverfahren durchgeführt wurde, können in RFEM 6 mit dem Add-On Gebäudemodell Geschosseinwirkungen, Geschossverschiebungen und Kräfte in Wandscheiben abgebildet werden. Dies kann für weitere Untersuchungen verwendet werden (z. B. zur Ausrichtung der Pushover-Analyse) oder rechnerisch nach Theorie II. Ordnung berücksichtigt werden.
Dazu muss in den Basisangaben des Modells das Add-On Gebäudemodell aktiviert werden und die Stockwerke festgelegt werden. Das Beispiel in diesem Beitrag ist ein sechsgeschossiges Gebäude (Bild 1). Die Geschosshöhe beträgt 4 m je Geschoss. Es genügt also, das erste Geschoss anzulegen und 6-mal zu kopieren, wie in Bild 2 dargestellt.
Nachdem die Geschosse definiert wurden, können die Ergebnisse der Spektralanalyse geschossweise angezeigt werden (Bilder 3 bis 5). Zunächst können die aus der Erdbebenberechnung resultierenden Geschosseinwirkungen tabellarisch aufgelistet werden, wie in Bild 3 dargestellt. Die Schwerpunktkoordinaten werden ebenfalls angezeigt. In ähnlicher Weise sind die Geschossverschiebungen wie in Bild 4 verfügbar.
Bei der geschossweisen Ergebnisdarstellung werden für jede Wandscheibe und jedes Geschoss Ergebnisschnitte erzeugt (Bild 5). In der Ergebnistabelle sind daher sowohl die Gesamtkräfte als auch die Kräfte pro Längeneinheit verfügbar. Diese Werte können direkt für die Schubbemessung der Trennwände verwendet werden.