Allgemein sieht das Nachweisformat für Querschnitte der Klassen 1 und 2 nach Gl. 6.31 wie folgt aus:
MEd < MN,Rd
Die Berechnung von MN,Rd ist im Abschnitt 6.2.9.1 (Gl. 6.32 - 6.40) für folgende Profile angegeben:
- Vollquerschnitte (rechteckig)
- I- und H-Querschnitte (doppelt-symmetrisch)
- Hohlquerschnitte (rund und rechteckig)
Für doppelt-symmetrische I- und H-Querschnitte gilt bei Biegung um die starke Achse die Gleichung 6.36:
Es gehen somit zwei Eingangsgrößen in die Berechnung ein:
Die Norm begrenzt α auf 0,5 und der kleinste Wert gewalzter Profile liegt bei zirka 0,2. Eine grafische Auswertung der Interaktion nach EN 1993-1-1 und DIN 18800 zeigt nahezu identische Ergebnisse bei kleinem α.
Wie wirtschaftlich der plastische Querschnittsnachweis geführt werden kann, hängt demnach maßgeblich vom Querschnittswert α ab. Eine Auswertung gängiger Profilreihen ergibt folgende Verteilung.
Dieser Sachverhalt soll an einem einfachen Beispiel verdeutlicht werden. Hier kann aufgrund des verwendeten Profils IPE 200 nach EN 1993-1-1 eine deutlich höhere Traglast (reiner Querschnittsnachweis ohne Stabilitätsuntersuchung) als nach DIN 18800 erreicht werden.