Sie haben im Programm die Möglichkeit zur Eingabe einer Endtemperatur des Stahls. Diese Funktion wurde implementiert, um beispielsweise Ergebnisse aus Realbrandereignissen oder Brandprüfstellen zu nutzen und die Nachweise mit einer genaueren Temperatur durchzuführen, da im Realbrand der Temperaturanstieg in der Regel in mehreren Phasen verläuft und damit günstiger für die Nachweisführung ausfällt.
Beim Nachweis auf Temperaturebene wird gezeigt, dass die höchste Temperatur, die im Bauteil auftritt, geringer ist als die kritische Stahltemperatur. Dabei ist die kritische Stahltemperatur die Temperatur, bei der der Bauteilwiderstand gerade noch so groß ist wie die Beanspruchung infolge mechanischer Lasten.
Dies ist kein Nachweis für GZT, da in der Regel dabei keine Stabilitätsnachweise geführt werden. Daher kann man dieses Verfahren eher zur Vorbemessung eines Bauteils nutzen, indem man beispielsweise die kritische Temperatur über den Ausnutzungsgrad der Momentenbeanspruchung errechnet. Dieses Verfahren bieten wir nicht direkt an. Es besteht aber die Möglichkeit, über eine Vorgabe der Temperatur eine kritische Temperatur des Bauteils iterativ zu ermitteln. Allerdings sollten in diesem Fall die Stabilitätsnachweise mit berücksichtigt werden. Die ermittelte kritische Temperatur kann dabei aber kleiner sein als die der Formeln im Eurocode, da wie bereits erwähnt in der Regel kein Stabilitätsnachweis berücksichtigt wird.