Für die Bemessung einer Schweißnaht nach EN 1993-1-8 [1] stehen zwei Verfahren zur Verfügung. Der Ingenieur kann das richtungsbezogene oder das vereinfachte Verfahren für den Nachweis anwenden.
Grundsätzlich bringt das richtungsbezogene Verfahren wirtschaftlichere Ergebnisse, wobei das vereinfachte Verfahren bei ausschließlich Schubspannungen in der Kehlnahtfläche parallel zur Schweißnahtachse identische Ergebnisse liefert.
Im vorliegenden Beispiel eines HEA-Profils soll der Nachweis mit dem vereinfachten Verfahren nach EN 1993-1-8 Abs. 4.5.3.3 einfach und schnell mit dem Einzelprogramm DUENQ erfolgen.
Die einwirkenden Schnittgrößen können in Tabelle 3.1 eingegeben werden:
N = -1.190 kN
- Vy = 180 kN
- Vz = 370 kN
- My = 225 kNm
- Mz = 26 kNm
Der Bemessungswert der Scherfestigkeit für die Schweißnaht berechnet sich mit der Formel
zu
Der Wert muss in DUENQ in den Materialeigenschaften angepasst werden, da dieser abweichend von der Bemessungsstreckgrenze für die Querschnittsbemessung ist (siehe Bild 02).
Auf der Seite der Beanspruchung wird die Vergleichsspannung als Resultierende berechnet:
Dies muss in den Berechnungsparametern in DUENQ eingestellt werden, da die Voreinstellung der Vergleichsspannung nach Mises entspricht (siehe Bild 03).
Das Ergebnis der Bemessung in DUENQ wird unmittelbar grafisch angezeigt. Die Ausnutzung der Schweißnähte an Flansch und Steg kann über den Farbverlauf schnell ermittelt werden.