In diesem Beitrag werden die Nachweise einer eingespannten Stütze mit Fußplatte vorgestellt, die den Zugbereich der Verbindung betreffen. Das Modell ist an ein Beispiel in der Literatur [1] angelehnt.
System
Die Stütze besteht aus einem Profil HEB 280, das aus Stahl S 235 JR gefertigt ist.
In Maske 1.4 von RF-/JOINTS werden die Abmessungen des Fundaments mit 140 ∙ 120∙ 80 cm festgelegt. Die Betonklasse ist C20/25.
Die Parameter der Fußplatte werden in Maske 1.5 gemäß Bild 02 definiert.
In Maske 1.6 werden die Abmessungen und Positionen der Anker festgelegt (siehe Bild 03).
Schnittgrößen
In RF-/JOINTS besteht die Möglichkeit, die Schnittgrößen manuell und damit unabhängigvom RFEM-/RSTAB-Modell zu definieren.
Folgende Bemessungsschnittgrößen werden in Maske 1.3 vorgegeben:
NEd = -396,0 kN
VEd = 21,5 kN
MEd = -110,0 kN
Ankerkräfte
Für die Ermittlung der nachweisrelevanten Ankerkräfte ist folgende Fallunterscheidung vorzunehmen:
Als maßgebend für die Untersuchung der Verbindung im Zugbereich ist der "Fall F1< 0 und F2 ≥ 0" anzunehmen.
Im Folgenden werden die Nachweise der Verbindung im Zugbereich vorgestellt, die den Anker und den Beton betreffen.
Zugbeanspruchung des Ankers
Mit dem Anker M30 (Festigkeit 5.6, AS = 5.61 cm²) ist der Nachweis gemäß [2] Tabelle 3.4 wie folgt:
Ankerherausziehen
Der Widerstand gegen Herausziehen des Ankers ermittelt sich nach [4] Kapitel 15.1.2.3 wie folgt:
Betonkegelversagen
Beim Betonkegelversagen entsteht vom Ende des Verankerungselements her ein kegelförmigerBruchkörper. Der Nachweis gegen Betonkegelversagen erfolgt gemäß [4] Kapitel 9.2.4.
Spaltversagen
Spaltkräfte führen zu Spaltrissen im Beton. Sie entstehen radial umlaufend um die Anker und somit senkrecht zur Zugkraft. Das Spaltversagen wird ebenfalls nach [4] Kapitel 9.2.4 untersucht.
Die Zugkrafttragfähigkeit des Betons ist geringfügig überschritten. Damit erweist sich das Spaltversagen als maßgebend für den Nachweis im Zugbereich der Verbindung.
Die Untersuchungen für den Zugbereich werden im Programm durch den Nachweis der Zugkrafteinleitung in die Stütze vervollständigt, hier aber nicht weiter vertieft. Des Weiteren sind die Teile der Verbindung im Druckbereich, die Biegebeanspruchbarkeit der Verbindung, die Schubtragfähigkeit und die Schweißnähte nachzuweisen.
Zusammenfassung
RF-/JOINTS Stahl - Stützenfuß führt die Nachweise für die Fußpunkte gelenkiger oder eingespannter Stützen. Bei einer zugbeanspruchten Stütze mit Fußplatte sind die Zugspannungen zu beachten, die im Beton durch die Einleitung der Lasten über die Befestigungsmittel entstehen. Die Zugtragfähigkeit des Betons erweist sich oft als maßgebend für die Lasten, die durch die Verbindung übertragen werden können.