Für aktivierte Stabsätze werden die Querschnitts- und Stabilitätsnachweise nach Norm durch eine Berechnung nach Biegetorsionstheorie II. Ordnung unter Berücksichtigung eines eigenformaffinen Imperfektionsansatzes ersetzt.
Mit Start der Berechnung generiert das Programm aufgrund der angesetzten Schnittgrößen (zum Beispiel LK1 – LK10) von RFEM/RSTAB automatisiert eine neue Ersatzbelastung für die erweiterte Berechnung mit sieben Freiheitsgraden (ux, uy, uz, φx, φy, φz, ω). Auf Basis dieser Ersatzbelastung und einer Imperfektion affin zu der 1. Eigenform des Ersatzsystems ermittelt das Programm dann neue Schnittgrößen am verformten System (geometrisch nichtlinear). Ein finaler elastischer Spannungsabgleich mit der resultierenden Spannung der neuen Schnittgrößen (N, Vu, Vv, Mt,primär, Mt,sekundär, Mu, Mv, Mω) zu der Grenzspannung des Materials schließt die Berechnung ab und gibt eine Aussage über die Tragfähigkeit.
Diese Berechnung setzt die Normanforderung nach EN 1993-1-1 5.2.2 (7) a um. Damit ist es möglich, Stäbe mit jeglichem Querschnitt über den Querschnittsnachweis zu bemessen. Das bedeutet ebenfalls, dass man asymmetrische U-Profile mit einem horizontal verschobenen Schubmittelpunkt unter einer allgemeinen Belastung bemessen kann.