Derzeit ist es möglich, drei verschiedene Brandszenarios zur Ermittlung dieser Temperatur heranzuziehen. Dabei ist die ETK die am meisten genutzte Brandkurve, da nach dieser Brandkurve auch die meisten experimentellen Untersuchungen für Brandschutzmaterialien durchgeführt werden. Des Weiteren ist die Nutzung der Außenbrandkurve und der Hydrokarbonbrandkurve im Zusatzmodul implementiert. Eine weitere Option ist die direkte Eingabe der Bauteiltemperatur, beispielsweise aus experimenteller Ermittlung oder anderen Arten der Temperaturfeldberechnung.
Um die Bauteile vor der Brandeinwirkung zu schützen, haben Sie die Möglichkeit verschiedene Arten der Bekleidung an die zu bemessenden Bauteile anzubringen. Wird ein Brandschutzmaterial ausgewählt, erfolgt die Berechnung nach Abschnitt 4.5.2.2. Als Brandschutzmaterial werden nach DIN EN 1993-1-2 ausschließlich Plattenmaterialien beziehungsweise Putze behandelt. Ein Nachweis mit diesem Schema ist nicht für Anstriche mit Dämmwirkung oder Dämmschichtbildner zulässig, da diese Bekleidungen je nach Temperatur Ihre Eigenschaften ändern.
Nach Ermittlung der Stahltemperaturen wird dann erneut eine Bemessung der Tragfähigkeit und Stabilität durchgeführt, wobei aufgrund der erhöhten Temperatur im Bauteil die Streckgrenze und das E-Modul für die Bemessung abgemindert werden. In den Ergebnismasken ist es nun möglich, Kalt- und Heißbemessung getrennt zu betrachten.
In der Ergebnisausgabe besteht dann auch die Möglichkeit, die iterativ ermittelte Stahltemperatur in einem Diagramm zusammen mit der gewählten Brandkurve anzeigen zu lassen.