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002108
7. Dezember 2019

Ergebniskombination

Beim Versuch, eine Ergebniskombination zu berechnen, erhalte ich die Warnung 30014: "Unzulässige Addition von Lastfällen in Ergebniskombination! Die Ergebniskombination enthält Lastfälle oder Lastkombinationen mit Ergebnissen nach Theorie II. Ordnung, die nichtlineare Beziehungen aufweisen und daher nicht addiert werden können." Was bedeutet diese Warnung?


Antwort:

Die Warnung erscheint, wenn Lastfälle oder Lastkombinationen nichtlinear nach Theorie II. oder III. Ordnung berechnet und dann in einer Ergebniskombination nach folgenden Definitionskriterien überlagert werden sollen:

Fall 1: EK = LK1 + LK2

Da jede Lastkombination nichtlinear nach Theorie II. Ordnung untersucht wird, ist die Überlagerung der jeweiligen Ergebnisse problematisch: Die Verformungen und Schnittgrößen basieren auf unterschiedlichen statischen Systemen. Es wäre nicht korrekt, die einzelnen LK-Ergebnisse einfach zu addieren.

Fall 2: EK = 'Faktor' * LK1 oder 'Faktor' * LK2

Die beiden Lastkombinationen werden mit Faktoren überlagert. Da jede LK nach Theorie II. Ordnung berechnet wird, weisen die Ergebnisse einen nichtlinearen Zusammenhang auf. Die Faktoren bewirken, dass jede Schnittgröße mit dem entsprechenden Faktor multipliziert wird. So geht beispielsweise eine Verdopplung der Normalkraft nicht unbedingt mit der Verdopplung des Moments einher. Man unterstellt den Ergebnissen also einen linearen Zusammenhang. Dieser Widerspruch (nichtlineare Berechnung der Ergebnisse mit linearer Multiplikation) führt zur beschriebenen Warnung.

Als Lösung für beide Fälle bietet sich an, die Lastfälle oder Lastkombinationen linear nach Theorie I. Ordnung zu berechnen und sie dann in einer EK zu überlagern. Falls nur Lastfälle vorliegen, können diese auch in einer Lastkombination untersucht werden.

Die Ergebnisse nichtlinearer Untersuchungen können dennoch in einer EK überlagert werden, wenn das Kriterium "ständig" verwendet wird: EK = LK1/s oder LK2/s. Damit wird eine Ergebnisumhüllende bestimmt, die die ungünstige Konstellation aus beiden LKs erfasst. Die Warnung ist in diesem Fall mit [Ja] zu bestätigen. Die EK-Schnittgrößen repräsentieren dann die Extremwerte aus den beiden LKs und können für eine weitere Bemessung verwendet werden.

Bei einer Ergebniskombination mit geometrischen Nichtlinearitäten im Modell erscheint eine ähnliche Meldung. Sie ist in der FAQ 003065 beschrieben.


Autor

Herr Vogl erstellt und pflegt die technische Dokumentation.



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