Im Holzbau werden oft Träger aus mehreren Holzteilen zusammengesetzt. Die Verbindung der einzelnen Teile erfolgt durch Leim, Nägel, Schrauben, Dübel oder Passbolzen. Bei einer Verbindung aus Leim ist diese als starr anzunehmen. Bei Verbindungen mit zum Beispiel stiftförmigen Verbindungsmitteln ist die Verbindung nachgiebig und die Querschnittskennwerte der verbundenen Teile können nicht voll angesetzt werden.
In RFEM und RSTAB ist es möglich, für zusammengesetzte Holzquerschnitte die Nachgiebigkeit der Verbindung in den einzelnen Lagen zu berücksichtigen. Dies erfolgt durch Eingabe des Abminderungsbeiwertes Gamma, welcher mit dem “Gammaverfahren” beispielsweise nach DIN 1052:2008 (8.6.2) beziehungsweise nach EN 1995-1-1 (Anhang B) ermittelt werden kann. Durch diesen Beiwert wird eine Abminderung der Steiner’schen Anteile der Querschnittsteile berücksichtigt, woraus eine effektive Biegesteifigkeit resultiert.
Ergänzend ist es möglich, den einzelnen Querschnitten verschiedene Materialien zuzuordnen. Dies erfolgt über die Option “Hybrid…”, wobei eines dieser Materialien als Referenzmaterial für die Ermittlung der ideellen Querschnittswerte festzulegen ist.