Für das aus einem Architekturwettbewerb hervorgegangene Siegerprojekt zeichnete FCP, in einer Arbeitsgemeinschaft mit AllesWirdGut Architektur, als Generalplaner verantwortlich. Baubeginn war Ende 2015 - die Übergabe an den Nutzer erfolgte im Januar 2019.
Das Funke Media Office umfasst einen lang gestreckten Doppel-Baukörper samt Verbindungstunnel und –brücke sowie einen runden Medienturm mit aufgesetzter Stahlkonstruktion und medial bespielbarer Fassade. Die Gebäude mit 6 bzw. 7 oberirdischen Geschossen sind als Stahlbeton-Skelettbauweise mit Flachdecken, Stützen und Aussteifungswänden in den Erschließungszonen konzipiert.
Ein besonderes architektonisches Gestaltungsmittel stellen die im Erdgeschoss des Doppel-Baukörpers V-förmig verlaufenden Stützen in SB3-Qualität dar. Das offene, durch die filigran anmutenden V-Stützen gestaltete Erdgeschoss lässt dadurch den monolithisch aufgesetzten Baukörper nahezu „schwebend“ erscheinen. Die V-Stützen wurden hierbei unterhalb der orthogonal laufenden Unterzüge komplett verschnitten, wodurch die Knotenausbildung teilweise durch massive Stahleinbauteile bewerkstelligt werden musste. Ebenso stellte die Bewehrungsführung in den Stützen, deren Anschlüsse sowie die Einbringung des Betons der Festigkeitsklasse C50/60 eine hohe Komplexität dar. Um diesem Umstand im Vorfeld Rechnung zu tragen, wurde parallel zur Planung ein „Mock-up“ der V-Stützen von der Baufirma erstellt, wodurch potenzielle Schwierigkeiten in der Ausführung (Schalung, Bewehrungseinbau, Betonverdichtung, Sichtbetonanforderungen etc.) erörtert und in der Planung berücksichtigt werden konnten, um schlussendlich zu einem optimierten Ergebnis zu gelangen.
Eine weitere technische Herausforderung stellte im Bereich des Doppel-Baukörpers ein U-Bahn-Bauwerk (Tunnel samt Notausstieg) dar, welches in seichter Lage unter dem Gebäude zu liegen kommt. Dies erforderte als Gründungsform eine kombinierte Pfahl-Plattengründung (KPP) mit dem Ziel, die Einhaltung der zulässigen Sohlpressungen zu gewährleisten und des Weiteren die Vereinheitlichung der Gebäudesetzungen. Die Bohrpfähle mit einem Durchmesser von 120 cm entlang des U-Bahn-Bauwerks (Überschüttung von lediglich 1,0 m zur UK Bodenplatte) wurden bis in eine Tiefe geführt, in welcher diese auf eine steifere Bodenschicht trafen, um aufgrund eines geringeren Setzungsverhalten dieser Pfähle als „starres Widerlager“ zu fungieren. Regelmäßige (nächtliche) Vermessungskontrollen im U-Bahntunnel bestätigten die Setzungsberechnungen. Darüber hinaus wurden im Nahbereich des Notausstiegs Maßnahmen für den Erschütterungsschutz realisiert.
Die Gründungssituation sowie die Komplexität der Tragstruktur stellten die besonderen Herausforderungen sowohl in der Planung, als auch auf Seiten der Ausführung dar und erforderten versiertes Ingenieurswissen, um auch die vorgegebene Bauzeit und -kosten im Rahmen halten zu können.
Ort | Friedrichstraße 34-38 45128 Essen |
Auftraggeber | KK Berliner Platz 1 Entwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG Rüttenscheider Straße 62 D-45130 Essen |
Generalplaner - ARGE | AllesWirdGut Architektur ZT GmbH, Wien, Österreich www.awg.at FCP - Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH (Tragwerksplanung, Projektsteuerung, Erschütterungstechnische Untersuchungen) www.fcp.at |