Frage:
Wie berechnen sich in RSTAB Seiltragwerke nach Theorie III. Ordnung?
Antwort:
Berechnen Sie zum Beispiel eine Konstruktion mit Balken, Stützen und Seilen, so berücksichtigt RSTAB nur für das Seil die Theorie III. Ordnung (Seiltheorie). Seile können nur Zug aufnehmen; sie fallen bei negativen Normalkräften aus.
Der Stabtyp "Seil" bewirkt, dass die Berechnung nach Theorie III. Ordnung ausgeführt wird und Seilketten so keinen Abbruch erzeugen, wie es bei der Anordnung "Zugstab an Zugstab" der Fall wäre. Dies ist der wesentliche Unterschied zum Stabtyp "Zugstab". Seile werden also automatisch nach Theorie III. Ordnung unter Berücksichtigung von Longitudinal- und Transversalkräften berechnet.
Zugstäbe und Seile verfügen jeweils über eine Steifigkeit in Längsrichtung, wobei Seilen zusätzlich eine ideelle Steifigkeit auch in Querrichtung zugewiesen wird. Sie beträgt 1/200 der Steifigkeit in Längsrichtung. Diese Quersteifigkeit ist erforderlich, um eine Seilkette berechnen zu können.
Zur korrekten Ermittlung der Durchhanglinien verformter Seile müssen Seile durch mehrere aneinander anschließende Seilstäbe modelliert werden (Seilkette). Fehlt diese Unterteilung, so erfolgt keine Ermittlung der Durchhanglinie. Dies führt zu unbrauchbaren Ergebnissen.