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2. Februar 2023

Baumaschinen verleihen – digital und nachhaltig

In Sachen Digitalisierung schneidet das Bauwesen denkbar schlecht ab. Unser heutiger Gast Florian Handschuh ist Mitgründer der Mietplattform „klarx“ und gibt uns einen Einblick in das digitale Vermieten von Baumaschinen. Wie funktioniert so etwas und vor allem: Wie wird dieses Angebot von unserer konservativen Branche angenommen? Seid ihr genau so gespannt wie wir? Dann lest doch direkt rein!

Von der Piste zur Baubranche

Heute ist Florian Handschuh bei uns zu Gast. Gemeinsam mit seinem Bruder und einem weiteren Mitbegründer hat er die Mietplattform „klarx“ für Baumaschinen aufgebaut. Der gebürtige Tiroler studierte Business & Economics in Innsbruck, doch das ist nicht alles. Parallel dazu startete er mit seinem Bruder eine Karriere als Profi-Snowboarder bis hin zum World Cup. Beeindruckend, aber: Wo ist da das Bauwesen?

Die beiden Brüder gründeten zunächst eine Firma, die in Ski-Gebieten Sportstätten designte, entwarf und umsetzte. In diesem Zusammenhang kamen sie in Kontakt mit Baumaschinen. Als sie dann ihren dritten Mitbegründer kennenlernten, gerieten sie immer weiter in das Thema Digitalisierung im Bauwesen hinein. Sie erkannten das Potenzial und auch die Notwendigkeit, die Baubranche in Richtung Digitalisierung zu revolutionieren – 2015 gründeten sie dann klarx, um diesem Weg zu folgen.

Vermietung von Baumaschinen

Florian erklärt uns, dass für eine erfolgreiche Baustelle drei Komponenten erforderlich sind. Dazu gehören:

  • Menschen, die vor Ort die Pläne umsetzen
  • Baustoffe, um bauen zu können
  • Baumaschinen für die Arbeit der Menschen mit Baustoffen

Der Vorteil ihrer Plattform zielt also auf den letzten Bereich ab. Es war ihr Ziel, Unternehmen zu ermöglichen, all ihren Baumaschinen-Bedarf über eine zentrale Software zu managen. Dafür entwickelten Sie den klarx-Manager. Mittlerweile umfasst ihr Portfolio über 4.600 Mietstationen von Vermietern und Herstellern mit über 500.000 Baumaschinen in Deutschland und Österreich.

Für Kunden ist die Nutzung des klarx-Managers an sich dann kostenlos. Einnahmen generiert das Unternehmen direkt über die Transaktionen der Buchungen.

Ihr Wissen und ihre Ideen zu Verbesserungen stammen dabei im Großteil von ihren Kunden selbst. Bauunternehmen wissen schließlich am besten, welche Probleme sie auf Baustellen haben oder was ihnen momentan noch zu viel Zeit kostet. Florian und sein Team haben also alle Features mit ihren Kunden zusammen entwickelt. Aber wie funktioniert der browser-basierte klarx-Manager? Er stellt uns eine klassische Kundeninteraktion dar:

  • Kunde legt im klarx-Manager all seine Bauprojekte an
  • Hat über eine Karte oder Liste jederzeit den Überblick
  • Kann Maschinen- und Equipment-Bedarf jeweils anlegen
  • Direkte Buchung und garantierte Lieferung auf die Baustelle

Die Kunden haben somit alles zentral in einer Software und sparen sich einiges an Zeit. Alles läuft digital – genau die Vision, die Florian und seine Mitgründer verfolgen.

Revolution in der Baubranche durch digitalisierten Baumaschinenverleih

  • Wir wollen es schaffen, dass die Baubranche effizienter läuft und Digitalisierung ist da unser stärkster Hebel.

Durch ihr breites Netz an Logistikpartnern in den Metropolregionen sind Florian und sein Team in der Lage, Baumaschinen innerhalb von 24 h nach Eingang der Buchung auf die Baustelle zu liefern. Er ist sogar überzeugt, dass durch intelligente Routenplanung und weitere Verbesserungen der Prozesse 4 h als Zeitrahmen künftig absolut realistisch sein werden.

Wird auf einer Baustelle also eine Maschine benötigt, kann klarx versichern, dass diese schnellstmöglich geliefert wird. Das verschafft natürlich eine Planungssicherheit und spart Zeit, was zu deutlich mehr Effizienz auf der Baustelle führt.

Wir fragen uns, ob auch Privatleute über diesen Service kleine Baumaschinen mieten können. Möglich ist das nicht, schließlich konzentrieren sich Florian und sein Unternehmen auf Geschäftskunden, B2B, um deren Abläufe effizienter zu gestalten. Hier wird also im Großen gedacht.

Zukunft der Baubranche

  • In der Zukunft werden sich viele Dinge ändern müssen.

Florian erzählt uns von seinen Vorstellungen der Zukunft im Bauwesen. Er sieht das modulare Bauen als zentrale Methode, um Baustellen schneller umsetzen zu können. Die Vorfertigung in großen Fabriken und das Zusammensetzen der Teile an ihrem Bestimmungsort – So stellt er sich die künftige Arbeitsweise vor. Auch 3D-Druck und BIM sind für ihn zukunftsweisend.

Sein Unternehmen soll dafür sorgen, dass immer alle Baumaschinen, die gerade benötigt werden, direkt verfügbar und einsatzbereit sind. Egal wann, egal wo. Er betont, dass sie gerade so eng mit ihren Kunden zusammenarbeiten, damit ihre Lösungen auch tatsächlich dafür sorgen, dass reelle Probleme und Verzögerungen beim Bau gelöst werden. Letztendlich hofft er, damit die gesamte Baubranche in Deutschland effizienter machen zu können.

Nachhaltigkeit der Baubranche

Wir wissen bereits, dass unser Bauwesen einen sehr großen Anteil am gesamten Abfallvolumen und CO2-Ausstoß hat. Das macht sie natürlich nicht nachhaltig, im Gegenteil. Florian geht allerdings davon aus, dass wir bereits sehr gute Ansätze in der Branche haben, um die Effizienz anzutreiben und Nachhaltigkeit zu fördern.

Auch in seinem Unternehmen spielt dieses Thema eine große Rolle. Beispielsweise sorgt ihr Service dafür, dass der Kunde immer genau die richtige Maschine vor Ort hat. Wenn ein 10 t Bagger ausreicht, um die Grube vor Ort auszuheben, muss er nicht einen größeren benutzen, der mehr CO2 produziert.

Durch die Größe des klarx-Netzwerkes muss eine Baumaschine nie weiter als 50km transportiert werden. Lange Wege sind für Schwerlasttransporte also nicht notwendig.

Des Weiteren werden all ihre Maschinen mit Telematik ausgestattet, wodurch sie die Lebenszyklen maximieren können. Je länger eine Baumaschine tadellos funktioniert, desto weniger Ressourceneinsatz ist für die Fertigung neuer Maschinen notwendig.

Das führt auch direkt zum nächsten Punkt: Der Vermietung von Baumaschinen an sich. Je mehr Menschen sich Baumaschinen über eine Vermietungsplattform teilen, desto weniger Maschinen müssen im Einsatz sein oder produziert werden. Eine wirklich gute Sache, finden wir!

Florian, was ist dein Lieblingsbauwerk?

Zum Schluss stellen wir unsere letzte Frage und bitten ihn darum, uns sein Lieblingsbauwerk zu nennen. Er überlegt einen Moment lang, entscheidet sich dann aber für die Hungerburgbahn in Innsbruck. Die elegante Konstruktion passt hervorragend in die Landschaft. Ein wirklich gelungenes Bauwerk, wie wir finden!

Vielen Dank, dass du bei uns zu Gast warst! Wir freuen uns schon auf unsere nächste Folge, wenn es wieder heißt: Digitales und Innovatives aus dem Ingenieurbau – Seid gerne wieder dabei!


Autor

Frau Ruthe ist im Marketing als Copywriterin zuständig für die Erstellung kreativer Texte und packender Headlines.



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