Grundriss bildet Ortungsrufe
von Fledermäusen ab. Im Zuge der Baumaßnahmen zur BUGA musste notgedrungen in den Lebensraum der Fledermäuse eingegriffen werden. Ein behutsamer Eingriff war dabei oberstes Ziel. Dieses Thema nahm die FH Koblenz als Entwurfsgrundlage auf und entwarf nach den Prinzipien der Bionik den Pavillon. Der Grundriss der Struktur bildet den Schalldruckpegel in Abhängigkeit von der Zeit der Ortungsrufe des „Abendseglers“ (einheimische Fledermausart) ab. Da diese Echo-Ortungsrufe für den Menschen nicht hörbar sind, wurden diese im Vorfeld mit einer Musik-Bearbeitungssoftware als Oszillogramm dargestellt.
Aus diesem Grundriss wurde mit dem Programmsystem „EASY“ eine doppellagige Hänge-Stützform modelliert. Solche Formen kommen in der Natur häufig vor, da sie die Lasten optimal abtragen. Die Hängeform wurde in parallele Schnitte in drei Ebenen zerlegt, die jeweils im Winkel von 60° zueinander stehen. So entstanden räumlich stabile Dreiecksund Sechseckraster, die in der Natur ebenfalls häufig anzutreffen sind (Bienenwaben, Kieselalgen, Blütenformen usw.). Die Verdichtungen des Maschenrasters richtet sich, ebenfalls den Prinzipien der Natur folgend, nach der Größe der statischen Beanspruchung in dem jeweiligen Bereich. Die Wahl des Materials der Tragkonstruktion fiel auf den natürlichen und nachwachsenden Werkstoff Holz. Er ist recycelbar und weist eine positive Öko-Bilanz auf. Zudem sollte die Konstruktion von den Studierenden selbst montiert und demontiert werden können.
Modellierung und Berechnung in RSTAB
Die erzeugten Zuschnittlinien wurden über die dxf-Schnittstelle in RSTAB importiert. In jeder Schnittebene wurde dann ein Stabnetz, bestehend aus Obergurt, Untergurt und diagonalen Füllstäben, generiert. Nach dem Ansatz von Lasten auf die Konstruktion erfolgte die Berechnung. Nach der Bemessung wurde jede der ca. 100 Schnittebenen von RSTAB per dxf an Nemetschek Allplan übergeben und dort die Ausführungsplanung erstellt. Das RSTAB-Modell wurde ebenfalls zum Visualisierungsprogramm Cinema 4D exportiert und dort grafisch weiterbearbeitet.
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