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25.09.2024

Un tsunami dans notre capitale : Cas tragique de l’Aquadome

C'était le 16e Dezember 2022, ein kühler Wintermorgen in Berlin-Mitte, als ein ohrenbetäubender Knall den Frieden störte. Müde und verschreckte Hotelbewohner des Radisson Collection Hotels versammelten sich und konnten kaum glauben, was sich vor ihren Augen abspielte: Der äußere Acrylglas-Zylinder des berühmten Aquadoms war zerbrochen – einfach so. Die einst belebte Hotellobby verwandelte sich in eine chaotische Szene aus überschwemmten Böden, Glassplittern und vielen toten Fischen.

Wie konnte es zu dem Unglück kommen? Darum geht es in diesem Beitrag, bleibt also unbedingt dran!

L'Aquadôme, un chef-d'œuvre en verre des profondeurs

Der Aquadom war das bislang größte zylindrische Aquarium der Welt und wurde 2008 sogar ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen. Bis zum besagten Unglück war das Bauwerk eine wahre Touristenattraktion im Herzen unserer Hauptstadt. Der beeindruckende Acrylglas-Behälter, der 16 Meter hoch und mit Sockel sogar 25 Meter hoch war, hatte einen Durchmesser von 11,5 Metern. Er befand sich freistehend in der Lobby des Radisson Collection Hotels im CityQuartier DomAquareé, einem großflächigen Einkaufszentrum. Hier vereinen sich zentral gelegene Büros mit attraktiven Freizeitangeboten. Es gibt eine große Auswahl an Gastronomie, Einzelhandel und Übernachtungsmöglichkeiten.

Durch die unmittelbare Nähe zur Spree und zum Berliner Dom zog der Aquadom nicht nur Hotelbewohner, sondern auch Touristen an. Ein gläserner Fahrstuhl inmitten des Hohlkörpers gab Besuchern des Sea Life eine Durchfahrtsmöglichkeit. Die Rundfahrt durch die Unterwasserwelt war außergewöhnlich: Im Aquadom lebten rund 1 500 Fische aus etwa 100 verschiedenen Arten. Für einen kurzen Moment war es, als würde die Zeit stillstehen. Fast schon cinematisch sammelten sich große und kleine Lebewesen im riesigen Becken und vermischten sich zu einem bunten Treiben. Unter ihnen: die bekannten Pixar-Helden Nemo und Dorie, oder besser gesagt: Echte Clownfische und Paletten-Doktorfische. Aber auch Langflossen-Fledermausfische, Silberflossenblätter, Rotzahn-Drückerfische, Kaiserfische und weitere Arten waren Teil des Korallenriffs.

Der Fahrstuhl des Aquadoms war nicht nur eine spektakuläre Sehenswürdigkeit, sondern galt auch für Brautpaare als beliebte Kulisse, um sich das Ja-Wort zu geben.

Taucher sorgten täglich dafür, dass der Innenraum gepflegt wurde und entfernten Algen von den Wänden. Rund eine Million Liter Salzwasser sammelte sich in der Konstruktion, angepasst auf 26 Grad Celsius. Umgerechnet entspricht das ungefähr 5 000 Badewannen. Um die Wasserqualität zu erhalten, wurde das Wasser regelmäßig über einen Filter gereinigt und kontinuierlich ausgetauscht. Das führte dazu, dass es alle zwei Jahre einmal vollständig ersetzt werden konnte – aber auch zu einem Verbrauch von 18 Tonnen Salz pro Jahr.

Wie wurde der Aquadom gebaut?

Um diese Frage zu beantworten, reisen wir zurück in die Vergangenheit und beginnen mit der Entstehungsgeschichte des Aquariums. Eröffnet wurde der Aquadom im Dezember 2003 nach jahrelanger Planung und Konstruktion. Die Vision stammte von Architekt Sergei Tchoban. Die Umsetzung des Projekts lag in den Händen von Union Investment Real Estate, während die Berliner Gesellschaft für Großaquarien (BGG) die biologische Betreuung übernahm.

Die 41 Plexiglas-Segmente, aus denen der Aquadom bestand, wurden von dem Kunststoffhersteller Reynolds Polymer Technology in Colorado gefertigt – 26 für den äußeren Zylinder und 15 für den inneren. Im Sommer 2002 wurden diese Bauteile per Schiff nach Hamburg transportiert und von dort aus per Schwertransport nach Berlin gebracht.

Zur Verbindung der Segmente kam das Verfahren der radikalischen Polymerisation zum Einsatz. Flüssiges Acryl wurde in den Fugen innerhalb von 24 Stunden zu einem festen Gel ausgehärtet. Nach dem Erhitzen der Naht auf 90 Grad Celsius und dem anschließenden Polieren wurde die Verbindung nahezu unsichtbar. Der untere Rand des Zylinders wurde mit speziellem Silikon abgedichtet. Für die Tragfähigkeit der Deckel- und Besucherplattform des Aquariums sorgten vier Stahlbetonstützen, die mit PU-Schaum und Spritzbeton verkleidet und so geformt wurden, dass sie wie Basaltsäulen aussahen. Künstliche Korallen vervollständigten das Innenbild.

Das Generalunternehmer-Team bestand aus einer Kooperation der Firmen ICM und Müller-Altvatter. E. Sander übernahm die Anlagentechnik, während Hydrosight Teile der Projektüberwachung und Wartung leitete. Der Aufzug wurde von GBH-Desig installiert. Rund 13 Millionen Euro hat der gesamte Bau des Aquadoms damals gekostet.

Katastrophe am Morgen: Als der Aquadom zersprang

In unserem Dlubal Blog haben wir bereits einige Katastrophen bekannter Bauwerke unter die Lupe genommen. Daher kommen wir in den nächsten Zeilen zu dem Vorfall, der sich 19 Jahre nach der Eröffnung des Aquadoms ereignete.

Es war 05:43 Uhr am kühlen Wintermorgen des 16. Dezembers 2022. Müde und verschreckte Hotelbewohner des Radisson Collection Hotels versammelten sich und konnten kaum glauben, was sich vor ihnen abspielte: Der äußere Acrylglas-Zylinder des berühmten Aquadoms war zerbrochen – einfach so. Nicht langsam, nicht absehbar, sondern schlagartig. Blitzschnell. Verheerend. Die einst belebte Hotellobby verwandelte sich in eine chaotische Szene aus überschwemmten Böden, Glassplittern und vielen toten Fischen.

Innerhalb weniger Sekunden verteilte sich eine Million Liter Wasser aus dem riesigen Aquarium in der Hotellobby und weiteren Räumlichkeiten des Hotels. Auch einige Keller und das DDR-Museum im CityQuartier DomAquarée wurden von der Wassermasse getroffen. Durch die Wucht des Wassers wurden Gegenstände bis auf die Straße geschleudert. Rettungskräfte eilten herbei, durchsuchten die Trümmer und brachten zwei Personen mit Verletzungen ins Krankenhaus.

Wie sagt man so schön? Glück im Unglück – dass kein Mensch tödlich verletzt wurde oder gar Schlimmeres passierte. Zur Zeit des Vorfalls befanden sich rund 400 Gäste im Hotel, die in einem Großeinsatz evakuiert wurden. Hätte der Vorfall nur wenige Minuten später stattgefunden, hätten die ersten Hotelgäste bereits am Frühstückstisch gesessen, was möglicherweise zu gravierenderen Folgen geführt hätte.

Die Schattenseite dieses „Glück im Unglück“ betrifft jedoch die Tiere. Durch das Zerspringen des Aquadoms wurden nahezu alle 1 500 Fische des Hauptbeckens durch die Luft geschleudert und starben größtenteils an Ort und Stelle. Nur wenige konnten in Pfützen überleben und in den Zoo Berlin oder ins nahegelegene Sea Life verfrachtet werden. Im Keller des Gebäudes befand sich ein Becken für Nachzucht und Pflege, aus dem ebenfalls Fische gerettet werden konnten. Um ein Haar hätte der Stromausfall zu ihrer Erstickung geführt.

Zwischen Renovierung und Ruin: Die Sanierung des Aquadoms

Bevor wir uns den Ursachen des Unglücks widmen, ist es wichtig, einen Blick auf die umfangreichen Sanierungsarbeiten zu werfen, die zwischen 2019 und 2022 am Aquadom durchgeführt wurden. Die Kosten hierfür beliefen sich auf rund zwei Millionen Euro. Nach über einem Jahrzehnt ohne Probleme kam es zu einer Undichtigkeit, die behoben werden musste. Daher wurde das Wasser aus dem Aquarium abgelassen und die Fische vorübergehend umquartiert.

Ein wichtiger Schritt war die Verhinderung von Rissen im Acrylglas, die durch die hohe Luftfeuchtigkeit der letzten Jahre entstanden sein könnten. Dazu wurde das Glas zunächst mit Folie abgeklebt und anschließend poliert, um Kratzer zu entfernen. Außerdem wurden die Silikondichtungen am Boden erneuert und eine zusätzliche Sekundärdichtung eingebaut. Der Zustand des Fahrstuhls wurde ebenfalls überprüft und durch Instandhaltungsmaßnahmen auf den Soll-Zustand zurückversetzt. Aufgrund der COVID-19-Pandemie kam es jedoch zu Verzögerungen bei der Wiedereröffnung des Aquadoms.

Auf Spurensuche: Was führte zur Katastrophe?

Die durch den Vorfall verursachten Schäden belaufen sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Bei allen Fragen rund um die Ursache ist eins klar: Niemand hatte das Bersten des Aquadoms kommen sehen.

Dass das bis zu 20 Zentimeter dicke Acrylglas brechen könnte, hielt selbst der Architekt Michael Jessing für unmöglich. In einer Videoaufzeichnung aus dem Baujahr 2003 erklärte er, dass man mit Handfeuerwaffen oder ähnlichem nur ein kleines Loch erzeugen könne, aus dem vielleicht etwas Wasser austritt, aber nicht den ganzen Zylinder zum Platzen bringen könne. Er bezeichnete derartige Unglücksfälle sogar als „Hollywood-Szenarien“ (FOCUS online [2022, 18. Dezember.] Aquadom angeblich unzerstörbar: Architekt lobte sein Werk kurz nach Bau. YouTube. https://www.youtube.com/watch?v=gi7r9Py5EMo).

Schockierend, dass ausgerechnet dieses Szenario tatsächlich eingetreten ist. Doch warum kam es zu diesem Unglück? Das im Jahr 2023 veröffentlichte Gutachten liefert leider keine eindeutigen Antworten darauf, was genau schiefgelaufen ist. Die gute Nachricht ist jedoch, dass Fremdeinwirkung, wie etwa Sabotage, ausgeschlossen werden konnte. Auch eine Schieflage des Fundaments konnte nicht als Ursache identifiziert werden. Zudem scheinen Reinigungsarbeiten oder Temperaturveränderungen nicht zum Nachgeben des Materials beigetragen zu haben.

Was jedoch nicht ausgeschlossen werden kann, ist die Möglichkeit, dass das Wasserbecken bei den Sanierungsarbeiten beschädigt wurde. Hätte ein Werkzeug während der Arbeiten das Acrylglas getroffen und einen kleinen Spalt hinterlassen, hätte sich dieser im Laufe der Zeit zu einem gefährlichen Riss entwickeln können. Der sachverständige Gutachter ist davon überzeugt, dass es einen konkreten Auslöser für das Unglück gegeben haben muss.

Im vorherigen Abschnitt haben wir erwähnt, dass das riesige Aquarium aufgrund der COVID-19-Pandemie mehrere Monate geschlossen war und keine Besucher empfangen konnte. Dieser Stillstand könnte dazu geführt haben, dass die Wände des Aquadoms austrockneten, während es vollständig entleert war, und dadurch anfälliger für Risse wurden.

Die dritte Hypothese von Prof. Christian Bonten war, dass möglicherweise eine der Klebenähte versagt haben könnte. Der Ingenieur und Kunststoffexperte wurde als Sachverständiger für die Nachuntersuchungen beauftragt. Diese begannen Anfang Januar 2023. Trotz tatkräftiger Unterstützung wurden insgesamt 1 100 Ingenieurstunden investiert, um die Fundorte der Trümmer zu dokumentieren und sämtliche Bauteile genau zu analysieren. Etwa 700 Bruchstücke des Acrylglases wurden in eine Halle in Brandenburg transportiert und dort ausgelegt, um das Geschehene bestmöglich zu rekonstruieren.

Im Prüflabor des Instituts für Kunststofftechnik in Stuttgart wurden die Überreste mikroskopisch untersucht. Gleichzeitig analysierte das Fraunhofer IAP in Potsdam die Molekülkettenlängen der Acrylglas-Segmente und Klebestellen. Trotz dieser umfangreichen Bemühungen stellte die Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren im Herbst 2023 ein. Das Bersten des Aquadoms wurde letztlich als Versicherungsfall eingestuft.

Berlin nach dem Aquadom: Wie geht es weiter?

Das Unglück vom 16. Dezember 2022 war verheerend – besonders für die vielen Fische, die durch den plötzlichen Einsturz des Aquadoms in den Tod gerissen wurden. Der Vorfall erinnert eindrücklich daran, wie fragil selbst die beeindruckendsten Konstruktionen sein können. Lange Zeit stellte sich also die Frage, was mit dem Platz des ehemaligen Aquadoms geschehen würde. Ein neues Aquarium kam nicht infrage, auch auf Druck einer bekannten Tierrechtsorganisation.

Für Ende 2024 gibt es gute Aussichten für die Einwohner und Besucher der Berliner Innenstadt: Die Eröffnung eines 16 Meter hohen vertikalen Gartens, dem sogenannten „Living Tree“. Dieser soll fortan die Mitte der Hotellobby ausfüllen und für einen spektakulären Ausblick sorgen. Rund 2 000 Pflanzen 22 verschiedener Arten werden auf 36 baumartigen Vertikal-Lamellen angebracht. Das Design ist an die Struktur des ehemaligen Aquadoms angepasst, der Sockel wird beibehalten – ein wirtschaftlicher und nachhaltiger Vorteil.

Der „Living Tree“ zeichnet sich durch einen markanten, 6,5 Meter breiten Stamm aus, der in eine abstrahierte Baumkrone übergeht. Diese wird sich mit einer Höhe von bis zu 24 Metern bis unter das gläserne Atriumdach erstrecken und einen Durchmesser von 20 Metern erreichen. Durch die üppige Bepflanzung und die integrierte Bewässerung wird ein angenehmes Raumklima erwartet, fast wie in einem eigenständigen Ökosystem. Zudem soll die Installation den Lärmpegel deutlich senken. La meilleure partie, c'est que... Die rund 700 Acrylglas-Stücke des Aquadoms werden recycelt und wiederverwendet. In diesem Zusammenhang ist auch die Wiedereröffnung des Radisson Collection Hotels geplant, das aufgrund des Vorfalls längere Zeit geschlossen war.

Es bleibt zu hoffen, dass ähnliche Katastrophen in Zukunft vermieden werden können. Der „Living Tree“ zeigt jedenfalls eine große Entschlossenheit, trotz der Tragödie aus der Vergangenheit zu lernen und eine neue, nachhaltige Zukunft zu gestalten. Vielleicht wird das Projekt auch bald in einem unserer nächsten Dlubal-Blogbeiträge eingehend beleuchtet – stay tuned.


Auteur

Ms. Gravement est critique en marketing, responsable de la création de textes créatifs et des en-têtes saisis.