1065x
003578
11. Januar 2024

Lastangriffspunkt

Der Lastangriffspunkt ist beim Ansatz von Kräften auf Stäbe entscheidend, da zusätzliche Momente aus den Abständen zu Schwerpunkt oder Schubmittelpunkt resultieren können. Insbesondere bei einer geometrisch nichtlinearen Berechnung ist der Lastangriffspunkt von Bedeutung, da eine exzentrische Last eine Verdrehung verstärken oder vermindern kann (siehe auch übergeordnetes Kapitel Belastung ).

Im Folgenden erhalten Sie Hinweise zum Lastangriffspunkt zu den bei einer Berechnung mit 7 Freiheitsgraden relevanten Lastarten.

Stab- und Stabsatzlasten

Wenn Sie eine Stablast ohne Exzentrizität definieren, so wirkt die Last bei der Berechnung mit 7 Freiheitsgraden immer im Schwerpunkt. Mit Aktivierung der Option 'Exzentrizität' im Bearbeitungsdialog einer Stablast können Sie den Lastangriffspunkt selbst vorgeben. Dabei stehen der Schwerpunkt, der Schubmittelpunkt, sowie spezifische Randpunkte des Querschnitts zur Verfügung. Ebenso ist die Eingabe von Exzentrizitätswerten mit Bezug zum gewählten Punkt möglich.

Die 9 Punkte beziehen sich hierbei auf den Schwerpunkt und die lokalen Stabachsen. Der mittlere Punkt entspricht dem Schwerpunkt, die 8 Randpunkte stehen für die Schnittpunkte der lokalen Stabachsen mit den Randlinien eines den Querschnitt umschreibenden Rechteckes. Hiermit steht Ihnen für typische Situationen (wie beispielsweise 'linke Ecke des Obergurtes' an einem I-Profil) eine einfache Definitionsmöglichkeit zur Verfügung.

Knotenlasten

Knotenlasten beziehen sich immer auf die Lage des Definitionsknotens. Sie können den Lasten nach Aktivierung der Option 'Exzentrizität' im Bearbeitungsdialog für jede Richtung des gewählten Bezugssystems einen Exzentrizitätswert vorgeben. Die Exzentrizitätswerte können Sie dabei manuell vorgeben oder über die Nutzung von Formeln parametrisieren und aus vorhandenen Querschnittswerten berechnen.

Lastverteilungsflächen

In RFEM können Sie Lastverteilungsflächen nutzen, um eine auf die Fläche wirkende Last auf integrierte Stäbe zu verteilen. Hierbei ist zu beachten, dass die Belastung aus einer Lastverteilungsfläche auf die Stäbe immer als im Schwerpunkt wirkend angenommen wird. Dies gilt auch für exzentrisch zur Lastangriffsfläche angeordnete Stäbe, falls diese nicht zuvor von der Lastverteilung ausgenommen wurden. Aktuell ist es nicht möglich, hierbei eine Anschlussexzentrizität zu berücksichtigen.

Weitere Informationen finden Sie im Kapitel Flächen des RFEM-Handbuchs.

Lastassistenten

Für die Generierung von Wind- oder Schneelasten stehen Ihnen in RFEM und RSTAB verschiedene Lastassistenten zur Verfügung. Hierbei ist zu beachten, dass die durch Lastassistenten generierte Belastung auf die Stäbe immer als im Schwerpunkt wirkend angenommen wird. Dies gilt auch für exzentrisch zur Lastangriffsfläche angeordnete Stäbe, falls diese nicht zuvor von der Lastverteilung ausgenommen wurden. Aktuell ist es nicht möglich, hierbei eine Anschlussexzentrizität zu berücksichtigen.

Nutzen Sie die Funktion 'Generierte Belastung trennen', um die generierten Lasten in Stablasten umzuwandeln und die im Abschnitt Stablasten beschriebenen Einstellungen zur Exzentrizität zu nutzen. Weitere Informationen zu den Lastassistenten finden Sie im RFEM-Handbuch im Kapitel Lastassistenten.

Belastung aus angrenzenden Bauteilen

Schließen andere Objekte an einen mit 7 Freiheitsgraden zu berechnenden Stab an, so wird der Verbindungspunkt stets im Schwerpunkt angenommen. Querlasten aus einem anschließenden Bauteil oder Lager erzeugen somit je nach Lage des Schubmittelpunktes ein zusätzliches Torsionsmoment.

Soll der Anschluss an einem anderen Punkt erfolgen, so können Sie die Verbindung mit Starrstäben modellieren oder Stabexzentrizitäten nutzen. Weitere Informationen dazu finden Sie auch im Kapitel Stäbe dieses Handbuchs.

Übergeordnetes Kapitel