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Bohrpfahlgründungen

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  • Bohrpfahlgründungen

    Zum wiederholten Male ist es bei Bohrpfahlgegründeten Bauwerken zu größeren Differenzen bei der Pfahlbewehrung zwischen Prüfingenieur und unserer Berechnung gekommen.
    Im aktuellen Fall wurde eine schlaff bewehrte Stahlbetonrahmenbrücke mit ca. 20 m Stützweite, einer Fahrbahnbreite von ca. 16 m und je Widerlager 6 Bohrpfähle (d=120cm) mit einer Länge von ca. 10,5 m berechnet. Die Pfähle sind horizontal in unterschliedlichen Bodenschichten (Lößlehm - 4m, Verwitterungslehm - 3m, Tonstein - 3,5m) gebettet und lasten sich vertikal über Pfahlspitzendruck in den Tonstein ab.
    Bis zur Einspannstelle der Bohrpfähle in den Pfahlkopfbalken stimmen die Schnittgrößen und die ermittelte Bewehrung sehr gut mit den Ergebnissen des Prüfingenieurs überein.
    Die Pfahlbewehrung und die Momente weisen an der Einspannstelle erhebliche Abweichungen auf - erf. gemäß RFEM ca. 40 cm²/Pfahl - erf. gemäß Prüfer (Sofistik) ca. 65 cm²/Pfahl.
    Ähnliche Differenzen sind auch bei anderen Bohrpfahlgegründeten Bauwerken schon aufgetreten. Hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht oder Lösungsvorschläge?

    Dipl.-Ing. (FH) Frank Riedmann
    im Auftrag des
    Ingenieurbüro G. Härth, Karlstadt

  • #2
    AW: Bohrpfahlgründungen

    Bei der Suche nach den Ursachen für eine solche Abweichung ist es vielleicht besser das System erst einmal in ein Stabwerk umzuwandeln. Für Einspannmoment sollte dies gehen. Bei einem Stabwerk kann man viel schneller an verschieden Parametern "schrauben". Wenn man es raus hat, kann man wieder mit RFM arbeiten.

    Vor über 10 Jahren wurde das Theam FEM-Modell und Stabwerkmodell häufig diskutiert. Das Versagen der Ölplattform Sleipner 1991 mit einem Schaden von 250 Mio. $ regte diese Disskusionen an. In einigen Fällen sind Stabwerksmodelle besser geeignet den Kräftefluß (besonders in Knoten) überschaubar zu modellieren.

    Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Vorbemessungen und Optimierungen gemacht, welche erst (gröber vereinfacht) mit 2D-Stabwerken und danach mit FEM bemessen wurden. Mit RSTAB und RFM ist dies sehr gut möglich.

    Unterschiedliche Bewehrungsgrade zu Sofistik müssen auch unterschiedliche Einspannmomente als Ursache haben. Man sollte erst einmal die Einspannmomente vergleichen. Gibt es hier Abweichungen, sind die Rahmenbedingen der Modelle zu vergleichen. Eventuell läßt sich somit eine bessere Annäherung der Ergebisse erlangen.

    Es wäre schön, wenn dieses Thema weiter diskutiert würde. (Nur Mut zum Schreiben!!!)
    Zuletzt geändert von Joerg Sando; 18.08.2006, 10:38.

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